Ehrenberichterstatter

10.06.2020

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In einer Austauschgruppe kann man neue Freunde aus verschiedenen Ländern kennenlernen und sich über Kultur, Sprache und mehr austauschen. ⓒ Korea.net DB


Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Lara Schrader aus Deutschland


Kaum war ich nach meinem Auslandsstudium in Südkorea wieder im deutschen Alltag angekommen, packte mich das Fernweh und die Sehnsucht nach Korea. Zum Glück war ich damit nicht allein. Meiner Kommilitonin, die mit mir zwei Semester in Seoul studiert hatte, ging es nicht anders. Während unseres Aufenthalts in Korea belegten wir Intensivsprachkurse für Koreanisch und hatten die Sprache lieben gelernt. Und so vermissten wir es besonders, von der koreanischen Sprache umgeben zu sein und sie auch selbst zu sprechen. Leider gab es an unserer Universität noch keine etablierte Austauschgruppe für internationale Studierende. Deshalb beschlossen wir kurzum, unsere eigene Gruppe zu gründen.

Bei unserem Aufenthalt in Korea waren wir von den koreanischen Studierenden an unserer Austauschuni wirklich sehr gut betreut worden. Deshalb sahen wir diese Gruppe auch als eine Möglichkeit, etwas zurückzugeben. Die Idee der Gruppe war es, koreanischen sowie deutschen Studierenden in unserer Stadt eine Plattform zu bieten, um miteinander in Kontakt zu kommen. Durch gemeinsame Aktivitäten sollten die Studenten sich gegenseitig kennenlernen und gleichzeitig neue Seiten unserer Stadt entdecken.

Mittlerweile ist unsere kleine Gruppe schon ein Jahr alt und zum Glück ein voller Erfolg. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden unsere Club-Aktivitäten natürlich etwas ausgebremst. Trotzdem halten wir Kontakt zu Freunden, die wir durch unsere Initiative kennengelernt haben. Mittlerweile hat unser kleiner Club etwa 15 Mitglieder. Deutsche und koreanische Studierende sowie andere internationale Studierende mit Interesse an Korea konnten wir schon in unserer Gruppe begrüßen. In regelmäßigen Abständen planen wir „Club-Abende“, an denen wir zum Beispiel ein Café besuchen, eine Erkundungstour in unserer Stadt unternehmen, zusammen bouldern gehen, zusammen kochen oder Filmabende organisieren.

"In regelmäßigen Abständen planen wir Club-Abende, an denen wir zum Beispiel ein Café besuchen, eine Erkundungstour in unserer Stadt unternehmen, zusammen bouldern gehen, zusammen kochen oder Filmabende organisieren." ⓒ Lara Schrader


Auch wenn wir es mittlerweile erreicht haben, eine recht große Community aufzubauen, hatten wir definitiv einen eher holprigen Start, besonders im Hinblick darauf, neue Mitglieder zu gewinnen.

Vielleicht denkst du ja auch darüber nach, ebenfalls eine Austauschgruppe für koreanische oder internationale Studierende in deiner Stadt zu gründen. Um dir den Anfang leichter zu machen, möchte ich hier gerne meine fünf wichtigsten Tipps zum Gründen deiner eigenen Gruppe teilen.

1. Akquise! Akquise! Akquise!

Als Erstes braucht ein Club natürlich Mitglieder. Nur, wie findet man Interessenten?
Zuerst solltest du herausfinden, ob es an deiner Schule oder Universität schon ähnliche Projekte gibt. Vielleicht kann man ja zusammenarbeiten? Eine nächste Anlaufstelle könnte das International Office deiner Universität oder die Ansprechperson für Austauschprogramme an deiner Schule sein. Über so jemanden kannst du eventuell eine E-Mail mit Infos zu deinem Club an internationale Studierende und Austauschstudenten weiterleiten. Auch ein Aushang am schwarzen Brett kann dich womöglich weiterbringen.

2. Plane interessante Aktivitäten
Zum Planen deiner Clubtreffen kann es helfen, sich in die Perspektive von internationalen Studierenden zu versetzen. Wie kannst du sie dabei unterstützen, sich in Deutschland einzuleben? Welche Seiten deiner Stadt kennen sie vielleicht noch nicht? Wir achten beim Planen unserer Treffen darauf, eine Balance zu finden zwischen Treffen, bei denen es hauptsächlich um das Sich-Austauschen geht (z.B. ein Treffen in einem Café) und aktiveren Unternehmungen (z.B. ein Fußballspiel anschauen, klettern oder schwimmen gehen etc.).

3. Wähle eine effektive Kommunikationsweise
Nicht unbedeutend ist bei der Organisation von Clubtreffen die Art und Weise der Kommunikation. Für uns hat sich KakaoTalk als bestes Medium herausgestellt, um mit den Gruppenmitgliedern in Kontakt zu treten. Auch wenn wir ein Treffen immer zusätzlich als Veranstaltung in unserer Facebook-Gruppe gepostet haben, hatten wir dennoch das Gefühl, die meisten der Mitglieder über KakaoTalk erreichen zu können, da diese Messenger-App als das gängigste Kommunikationsmedium in Korea gilt. Wenn wir eine Aktivität ankündigen, schreiben wir die Nachricht mit Infos zum Treffen in der Regel in Deutsch und in Koreanisch, da die Mitglieder unserer Gruppe verschieden gut Deutsch verstehen und gleichzeitig die deutschen Studierenden noch nicht gut Koreanisch sprechen. So fühlt sich niemand außen vor gelassen!

4. Hol dir Feedback ab
Wichtig ist es auch, die Gruppenmitglieder regelmäßig nach ihrer Meinung zu fragen. Vielleicht haben sie Verbesserungsvorschläge oder eine Idee für ein nächstes Treffen? Vielleicht gibt es aber auch Dinge, bei denen sie Hilfe brauchen, wie z.B. Hilfe bei Übersetzungen oder Schul- bzw. Uniaufgaben?

5. Hab Spaß und baue neue Freundschaften auf
Am Allerwichtigsten ist jedoch: Habe Spaß an den Treffen und freue dich darauf, neue Leute kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen! Das kann nämlich neben dem ganzen Planungs- und Organisationsstress leicht zu kurz kommen.

Ich hoffe, meine Tipps haben dir Lust darauf gemacht, deine eigene Austauschgruppe zu gründen, und konnten dir einen guten Einblick geben, wie ein Planungsprozess für so etwas ablaufen könnte. Also, was hält dich noch auf?


elenakubi@korea.kr

*Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.