Die Studienrichtung Koreanologie an der Universität Wien beinhaltet das gesamte Spektrum der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Korea sowie den Koreanern und deren Kultur im Ausland. ⓒ Julia Leidenfrost
Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Julia Leidenfrost aus Österreich
Derzeit sind ca. 324 Student:innen aktiv an der Universität Wien im Bachelor-Studiengang Koreanologie eingeschrieben. Im Master sind es dagegen weit weniger. Hier lassen sich nur noch 34 Student:innen verzeichnen. Und trotzdem lässt sich ein konkreter Anstieg vergliechen zu 2012 zeigen, wo es nur ungefähr 141 aktive Student:innen gab.
Die Gründe für das aufkommende Interesse an einem Koreanologiestudium sind dabei zahlreich. Von K-Pop über K-Dramas bis hin zum Interesse am Land und dessen Geschichte, den Menschen und dem Essen gibt es eine weitgefächerte Breite an Gründen für Studenten. Eines ist jedoch sicher, einmal angefangen, hört man nur selten wieder auf.
Wie ist das Studium aufgebaut?
Einen Großteil der Lerninhalte macht während des Studiums der Sprachunterricht aus, wo nicht nur Kenntnisse der modernen koreanischen Sprache vermittelt werden, sondern auch Hanja gelehrt und gelernt wird.
Im Curriculum gibt es jedes Semester einen Sprachenunterricht, der in drei Übungen aufgeteilt ist: Theorie, Praxis und Hanja. Der Unterricht ist dabei bunt gemischt. Von kleinen Übungen hin zu Übersetzungen, um zu überprüfen, ob man das Gelesene verstanden hat, und weiter zu Vokabeltest ist der Sprachunterricht breit gefächert an Aktivitäten, um einem das Lernen der neuen Sprache zu erleichtern. Auch ein aktiver Praxisunterricht gehört dazu. Hierbei werden diverse Aktivitäten aus dem Lehrbuch durchgeführt und das Schreiben von eigenen Texten geübt.
Im Kontrast zum Sprachenunterricht besteht der weitere Teil des Studiums vor allem aus Landeskunde. Dabei stehen vermehrt die Politik, Geschichte, Geographie und die Gesellschaft von Korea im Vordergrund.
Zu Anfang des Bachelorstudiums gibt es eine sogenannte STEOP, die schon gleich zu Beginn einen kleinen Überblick über die Geographie und die Geschichte Koreas gibt. Der Fokus der folgenden Vorlesung liegt danach wieder eher auf Politik und der Wirtschaft, sodass man einen guten Einblick in die Landeskunde Koreas genießt. Vermehrt beinhaltet das Bachelorstudium Übungen, in denen man Referate halten und/oder Proseminararbeiten schreiben muss. Die Themen sind dabei meist frei wählbar.
Die Möglichkeit eines Auslandssemesters
Nicht alle Leistungen für das Koreanologiestudium müssen direkt an der Universität Wien erbracht werden. Durch die weltweite Vernetzung der Universität ist ein Auslandssemester durchaus möglich, wofür man sich allerdings extra bewerben muss. Es wird sogar dazu geraten, sich für ein Semester im Ausland zu bewerben, um die Kultur und die Sprache noch besser kennenzulernen. Dabei kann man sich für ein oder sogar zwei Semester bewerben und dabei von 15 bis 30 ECTS Punkte sammeln, die man sich später anrechnen lassen kann.
Wie sieht es mit der Zukunft aus?
Wenn man erst einmal alle Punkte für den Abschluss des Koreanologie-Bachelors gesammelt hat, bleibt einem auf lange Sicht nichts anderes übrig, als sich einen Zukunftsplan zurechtzulegen. Ob nun der Master an der Universität Wien oder einer anderen Bildungseinrichtung angestrebt wird oder eine weitere Ausbildung als Diplomat:in, Dolmetscher:in oder Übersetzer:in bleibt einem schlussendlich selbst überlassen. Klar ist jedoch, dass sich erst mit der Zeit zeigen wird, in welche Richtung jede/r Student:in gehen wird.
Die Universität Wien als Lernboden
Obwohl die Koreanologie an der Universität Wien nur eine kleine Fakultät innehat, tut das dem Lernerlebnis dadurch keinen Abbruch. Neben dem STEOP-Mentoring, bei dem erfahrene Student:innen Studienanfängern beim Einstieg unterstützen, hin zu wöchentlichen Treffen (den sogenannten Dongari), die zum Austausch der Student:innen dienen und dabei gleichzeitig eine lockere Atmosphäre zum Koreanisch üben bieten, zeigt sich die Universität Wien in ihrer Unterstützung der Student:innen überaus vielseitig.
Abschlussgedanke
Auch wenn das Institut der Koreanologie an der Universität Wien recht bescheiden ist, ist es doch ein schöner Ort, um erfolgreich die Kultur und die Sprache Koreas kennen und schlussendlich lieben zu lernen.
Ein großes Dankeschön an Miriam, die mir einen Einblick in ihr Koreanologiestudium gewährt hat.
jesimin@korea.kr
Dieser Artikel wurde von einem Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.