Der koreanische Begriff für Gespenster/Geister ist Gwisin. ⓒ iclickart/Die unbefugte Verwendung dieses Fotos ist nach dem Urheberrechtsgesetz strengstens untersagt
Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Jarina Miya aus Deutschland
Jedes Jahr am 31. Oktober wird Halloween gefeiert. Kostümierte Kinder ziehen um die Häuser, um Süßigkeiten zu sammeln, und Erwachsene gehen auf Partys. Dabei tragen sie furchterregende Kostüme und spuken durch die Nacht. Auch in Korea erfreut sich Halloween immer mehr an großer Beliebtheit. So ist es keine Überraschung, dass viele Halloween-Fans sich in Itaewon, welches ohnehin für sein pulsierendes Nachtleben bekannt ist, treffen und feiern. Aber auch sonst ist Korea für sein Faible für Horror bekannt. Insbesondere K-Horror wird auf der ganzen Welt immer beliebter. Egal, ob Zombies in „Train To Busan“, blutige Familiengeheimnisse in „A Tale of Two Sisters“ oder Monster in „The Host“ - koreanische Horrorfilme sind vielfältig.
Goedam
Als Goedam bezeichnet man schaurige Geschichten, die von Übernatürlichem handeln, wie z.B. Geistern, Monstern und Figuren aus der koreanischen Mythenwelt. Der Begriff selbst kann als seltsame Geschichte übersetzt werden.
Besonders im Sommer sind die Geistergeschichten eine willkommene Abkühlung für das heiße Wetter. Die Gruselgeschichten werden schon in der Grundschule erzählt. Eine bekannte Geschichte handelt von dem Kong-Kong-Geist. Einer Legende nach soll es sich hierbei um den Geist eines Schülers handeln, der vom Schuldach in den Tod gestürzt ist. Dieser geistert durch den Schulflur und macht sich durch ein Klopfen bemerkbar.
Im Jahre 2020 ist die Serie Dosigoedam auf Netflix erschienen, die Geistergeschichten in einer Großstadt thematisiert.
Gwisin
Der koreanische Begriff für Gespenster/Geister ist Gwisin. Dabei gibt es zwei Typen von Geistern - Seongwi (gute Geister) und Akgwi (böse Geister). Horrorgeschichten handeln fast immer von Akgwi, die die Lebenden terrorisieren oder deren Körper einnehmen. Dabei fallen ihnen eher Menschen zum Opfer, die gesundheitlich geschwächt sind bzw. negative Energien in sich tragen. In koreanischen Horrorfilmen werden verschiedene Arten von Gwisin gezeigt.
Die am häufigsten verwendete Figur ist der jungfräuliche Geist, im Koreanischen auch als Cheonyeogwisin bekannt. Sie trägt einen weißen Hanbok und hat lange Haare, die offen getragen werden. Die Songaksi gilt als besonders rachsüchtig, da diese meist jung und unverheiratet verstorben ist. In dem K-Drama „Oh my Ghost“ steht diese im Zentrum der Handlung.
Mulgwisin sind Wassergeister und halten sich in den Gewässern auf, an denen sie zu Lebzeiten ertrunken sind. Häufig fallen ihnen Fischer und Seeleute zum Opfer, da diese ins Wasser gezogen und so umgebracht werden.
Der neunschwänzige Fuchsgeist, auch bekannt als Gumiho, ist eine Figur aus den koreanischen Mythen. Häufig tritt dieser in der Gestalt einer schönen Frau auf und verführt Männer, um ihre Leber oder Herzen zu erlangen. Diese werden verspeist, um zu einem Menschen zu werden. Berühmte K-Dramas, in denen der neunschwänzige Fuchs die Hauptrolle spielt, sind beispielsweise „My Girlfriend is a Gumiho“, „Gu Family Book“, „Tale of the Nine Tailed“ und „My Roommate is a Gumiho“.
Beliebte Schauplätze für Goedam sind Krankenhäuser, Psychiatrien, Schulen, verlassene Häuser und entlegene Orte wie z.B. Berge. Aber auch dichte Wälder und Seen dienen als Handlungsorte.
In Seoul wurde eine Ausstellung im Jahr 2020 zum Thema „Kingdom“ eröffnet, dem historischen Zombie-Drama von Netflix. ⓒ Korea.net DB