Ehrenberichterstatter

05.01.2022

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Die Gewinner und Veranstalter des „K-POP DIY 2021“ Wettbewerbs zusammen auf der Bühne der Preisverleihung im Koreanischen Kulturzentrum in Berlin. ⓒ Koreanisches Kulturzentrum in Berlin

Die Gewinner und Veranstalter des „K-POP DIY 2021“ Wettbewerbs zusammen auf der Bühne der Preisverleihung im Koreanischen Kulturzentrum in Berlin. ⓒ Koreanisches Kulturzentrum in Berlin


Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Olivia Fries aus Deutschland

2020, als Covid-19 unseren Alltag fest im Griff hatte und viele von uns daran hinderte, gemeinsam im vollen Maße alle Facetten von „K-Pop“ zu erleben, wurde er ins Leben gerufen: der „K-POP DIY“-Wettbewerb. Ein Contest, bei dem K-Pop-Fans aus ganz Deutschland entweder zeigen konnten, wie sie K-Pop während der Pandemie genossen, oder ein selbstgemaltes K-Pop-Fanart einreichen konnten. Veranstaltet wurde der Wettbewerb durch das Koranische Kulturzentrum in Berlin.

Im letzten Jahr – 2021 – in welchem Corona weiterhin die Durchführung vieler Konzerte, K-Pop-Partys oder anderer Fantreffen verhinderte, ging der K-POP DIY in eine zweite Runde, diesmal mit etwas veränderten Kategorien und um ein Thema erweitert. Nun konnten Fans wieder ein Fanart von ihrem Lieblingsidol oder aber selbstgedrehtes Musikvideo oder einen Essay zu den Themen „Wie K-Pop mich verändert hat“ und „Was mir an K-Pop besonders gefällt“ einreichen. Die Teilnahme in mehreren Kategorien und in Gruppen war ebenfalls möglich. Zum Einsenden der Arbeiten gab das Koreanische Kulturzentrum den Teilnehmern ganze zwei Wochen Zeit, von Anfang bis Mitte Oktober.

Ich hatte mich entschlossen einen Beitrag für die Kategorie Essay einzusenden, aus dem einfachen Grund, dass Zeichnen nicht wirklich meine Stärke ist und für das Filmen eines Musikvideos mir schlicht und einfach die Zeit gefehlt hätte. Ich – und bestimmt auch viele andere Teilnehmer – waren den Veranstaltern sehr dankbar dafür, dass sie ebendiese, doch etwas ungewohnt klingende Kategorie eigeführt hatten. Dadurch haben sie auch jenen, die – wie ich – eben kein Talent zum Malen oder Filmen haben, sondern deren liebstes Werkzeug das Wort ist, die Möglichkeit gegeben, ihre Fähigkeiten für die Teilnahme an einem offiziellen Contest zu nutzen.

Es war das erste Mal, dass ich bei einem K-Pop-Fan-Wettbewerb jeglicher Art mitmachte, und deswegen hatte ich keine großen Hoffnungen, dass mein Beitrag irgendeinen Preis abräumen würde. Verlockend klangen die Auszeichnungen aber schon ... 1. Platz: 300€ Gutschein ... 2. Platz: 200€ Gutschein... Also beschloss ich die Zeit, als ich mit einer Erkältung krank im Bett lag, zu nutzen und einen Aufsatz zum Thema „Wie K-Pop mich verändert hat“ zu verfassen. Laut Vorgaben sollte er ungefähr 500 bis 700 Wörter umfassen, was für mich nur unter dem Aspekt ein Problem darstellte, dass ich mich kurzfassen musste und eben keinen seitenlangen Artikel schreiben durfte. Leider ... Nach 4 Stunden Schreibarbeit war es dann aber schließlich geschafft und ich hatte einen ziemlich emotionalen Text mit dem Titel „Was wäre wenn ...“, in dem ich alle meine Erfahrungen rund um K-Pop und deren Einfluss auf mein Leben niedergeschrieben hatte, vor mir liegen. Den musste ich dann nur schnell abschicken und schon war es geschafft. Dann hieß es warten ...

Nur knappe zwei Wochen später war das Ergebnis dann aber auch schon da, mit einer kleinen Verspätung, aufgrund der extrem großen Anzahl an Teilnehmern, wie die Veranstalter uns mitteilten. Zu meiner Überraschung hatte ich es geschafft in meiner Kategorie den 3. Platz – oder „Sonderpreis“, wie sie es genannt hatten – zu ergattern, welchen die Veranstalter extra zusätzlich zum „Hauptpreis“, „1. Preis“ und „2. Preis“ eingeführt hatten, um der Vielzahl an tollen, eingereichten Arbeiten gerecht zu werden.

Selbstverständlich freute ich mich riesig darüber, dass der professionellen Jury meine Arbeit gefallen hatte! Neben der Information über meine Platzierung enthielt die E-Mail vom Koreanischen Kulturzentrum aber noch eine großartige Überraschung: eine Einladung zur Preisverleihung in Berlin! Mit Freude nahm ich diese an und machte mich am Morgen des 27. Novembers auf den Weg in die Landeshauptstadt. Auch wenn das um 4 Uhr morgens aufstehen und 6 Stunden Bus fahren hieß ... Aber eines kann ich versichern: Das war es auf jeden Fall wert!


Meinen Preis bekam ich vom Leiter des Koreanischen Kulturzentrums, Lee Bongki, höchstpersönlich überreicht. ⓒ Koreanisches Kulturzentrum in Berlin

Meinen Preis bekam ich vom Leiter des Koreanischen Kulturzentrums, Lee Bongki, höchstpersönlich überreicht. ⓒ Koreanisches Kulturzentrum in Berlin


Mit einer unglaublichen Herzlichkeit wurden wir Preisträger im Koreanischen Kulturzentrum am Potsdamer Platz von den Veranstaltern empfangen und in einen kleinen Raum mit Bühne geführt. Um 14 Uhr ging der offizielle Part der Veranstaltung endlich los, nachdem alle angemeldeten Gäste angekommen waren. Leider konnten aufgrund der Pandemielage und der in Berlin neu eingeführten 2G-Regeln nicht alle 12 Preisträger anwesend sein. Zunächst wurde uns die Ehre zuteil, den Song „Miracles in December“ der K-Pop-Gruppe EXO anhören zu dürfen, welcher im Duett von Seunghun Shin am Klavier und Woorim Chun an der traditionellen koreanischen Wölbbrettzither Gayageum gespielt wurde. Eine wirklich atemberaubende Vorstellung, bei der ich einfach nicht anders konnte, als die Augen zu schließen, und den zarten Klängen der Saiteninstrumente zu lauschen. Anschließend richtete der Leiter des Koreanischen Kulturzentrums, Dr. Lee Bongki, ein kurzes, herzliches Grußwort an alle Anwesenden, in welchem er von seinen eigenen Erfahrungen vom Kulturaustausch zwischen Deutschland und Korea berichtete und den Anwesenden für ihre Teilnahme am Wettbewerb dankte. Es folgte die Preisverleihung mit der Übergabe hübsch verpackter Geschenkboxen und offizieller Urkunden. Fotografisch dokumentiert wurde der Prozess selbstverständlich auch ausgiebig. Neben den atemberaubenden Fanarts bekamen wir auch die unglaublich kreativen und beeindruckend gestalteten Musikvideos der Gewinner zu sehen, die bei uns Zuschauern das ein oder andere „Aaah!“ und „Oooh!“ hervorriefen. Über einen gebührenden Applaus konnte sich jeder nach seiner kurzen Ansprache auf der Bühne selbstverständlich ebenfalls freuen. Den krönenden Abschluss bildete schließlich ein Liveauftritt der „NotYou Crew by C-Hope Berlin“, welche ihre Tanzkünste, mit welchen sie den ersten Preis der Kategorie „K-Pop-Musikvideo“ ergattert hatten, bei einem K-Pop-Song-Mashup zum Besten gaben. Eine wirklich bezaubernde Vorführung!

Nach einer knappen halben Stunde ging die offizielle Zeremonie schließlich zu Ende und vor den Türen des kleinen Raumes wartete eine weitere Überraschung auf uns: ein Tisch, voll gedeckt mit leckeren, typisch koreanischen Gerichten in kleinen Schälchen! Japchae (Glasnudeln mit gebratenem Gemüse), Gimbap (Seetang-Reisrollen), Bulgogi (mariniertes gegrilltes Rindfleisch) ... Sogar vegane Optionen waren vorhanden! Nun hatten wir also Zeit, das leckere Essen, eine Auswahl unterschiedlicher Getränke und das gemeinsame Gespräch untereinander zu genießen. Die Atmosphäre in den Räumlichkeiten des Koreanischen Kulturzentrums war sehr fröhlich und ausgelassen und unsere Stimmung wurde auch nicht durch das ständige Tragen von Gesichtsmasken getrübt. Es wurden Kontakte ausgetauscht, Empfehlungen weitergegeben und Pläne für zukünftige Treffen gemacht, bis es irgendwann leider Zeit war zu gehen.

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht und einem freudigen Kribbeln im Bauch verließ ich schließlich gegen 16 Uhr das koreanische Kulturzentrum und wurde ebenso herzlich von den Mitarbeitern verabschiedet, wie ich zu Beginn begrüßt worden war. Zwar hatte ich noch eine lange Heimfahrt vor mir, doch machte mir das reichlich wenig aus, mit dem Gedanken im Hinterkopf, was für einen schönen Tag ich verbracht hatte und welch tolle neue Leute ich kennengelernt hatte. Schlussendlich war ich sehr froh, dass ich mich getraut hatte, meinen Aufsatz einzureichen und am K-POP DIY 2021 teilzunehmen. Und selbstverständlich war ich auch den Veranstaltern aus ganzem Herzen dankbar für die Durchführung des Wettbewerbs und für das absolut gelungene Preisverleihungsevent. Wer weiß, vielleicht wird er nächstes Jahr noch einmal durchgeführt und dann befinden Sie sich mit auf dem Podest?



Zum Abschluss der Preisverleihung präsentierte ein Teil der Mitglieder der „NotYou Crew by C-Hope Berlin“ ihr unglaubliches Talent beim Tanzen eines K-Pop-Cover-Mashups. ⓒ NotYou Crew by C-Hope Berlin

Zum Abschluss der Preisverleihung präsentierte ein Teil der Mitglieder der „NotYou Crew by C-Hope Berlin“ ihr unglaubliches Talent beim Tanzen eines K-Pop-Cover-Mashups. ⓒ NotYou Crew by C-Hope Berlin




jesimin@korea.kr


Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus aller Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft für Korea.