Menschen

11.03.2014

Die Türkei hat eine koreanische Spielerin, die dem Land dabei hilft, sein Volleyballteam zu einer der besten Mannschaften der Welt zu machen.

Kim Yeon-koung, die für Fenerbahçe spielt, verdiente sich Anerkennung auf der internationalen Bühne, nachdem sie ihrem Team zu einer Serie von Siegen verhalf. Die 25-jährige Volleyballerin ist für ihre Fähigkeit bekannt, frei zwischen Angriff, ihrer Hauptposition, und Verteidigung hin- und herzuwechseln.

터키 여자배구리그에서 맹활약 중인 김연경 선수 (사진제공: 인스포코리아)

Die Volleyballspielerin Kim Yeon-koung spielt in der türkischen Profiliga der Frauen (Foto mit freundlicher Genehmigung von INSPOKOREA).


Heute passt die Bezeichnung „weltweiter Star“ besser zu der Spielerin. Fenerbahçe, das Team, das Kim seit 2011 als Angreiferin im Mittelfeld verpflichtet hat, ist einer der starken Vereine in der Profiliga des Landes. Es hat drei aufeinanderfolgende Titel in einer Saison in den Spielzeiten 2008-2009, 2009-2010 und 2010-2011 gewonnen und bereitet sich nun auf eine großartige Saison 2013-2014 vor.

„Wir haben Kim in vielen internationalen Wettbewerben spielen sehen und wollten sie immer in unserem Verein haben“, sagte ein Vertreter des renommierten türkischen Volleyballclubs zum Zeitpunkt von Kims Mannschaftsbeitritt. „Wir erwarten, dass sie in der Lage sein wird, unterschiedlichste Funktionen in unserem Team zu übernehmen, da sie großartig im Aufschlag, im Block und im Angriffsschlag ist.“

Die Liebe der Volleyballerin für den Sport begann, als sie in der Grundschule war. Sie war keineswegs von Anfang an ein Genie. Kim war eher die Art von „Spielerin, die auf der Bank sitzt“.

Da sie für den Sport im Vergleich zu ihren Altersgenossinnen zu klein war, konnte sie nicht mehr tun, als die Rolle der Verteidigerin zu übernehmen.

Mit ihrem Eintritt in die Highschool begann ihr Aufstieg. Als sie 18 wurde, war sie 1,86 Meter groß, und mit dieser Größe fiel ihr die Position einer starken Angreiferin im Mittelfeld ganz natürlich zu. Ihre herausragenden Fähigkeiten beim Angriff und beim Block machten sie zur Mannschaftsanführerin.

2005 setzte die immer noch junge Spielerin ihren Fuß in die nationale Profiliga. In ihrem ersten Jahr heimste Kim so viele Auszeichnungen ein, wie sie konnte, von „Rookie of the Year“ und MVP der Spielzeit 2005-2006 bis zu MVP der Meisterschaft.

터키 여자배구팀 ‘페네르바체’에서 공격수로 활약하고 있는 김연경 선수가 득점 후 환호하고 있다. (사진제공: 인스포코리아)

Kim Yeon-koung, eine Angreiferin des türkischen Vereins Fenerbahçe, jubelt, nachdem sie einen Punkt erzielt hat (Foto mit freundlicher Genehmigung von INSPOKOREA).


Kims unglaubliche Siegesserie hörte dort nicht auf. Sie fuhr fort, in der nächsten Spielzeit und in der Meisterschaft aufeinanderfolgende MVP-Auszeichnungen zu gewinnen. Sie holte auch den dritten MVP der Spielzeit 2007-2008, und dann den dritten MVP der Meisterschaft.

Dieses Mal sorgte ihr außergewöhnliches Talent für den Sport für internationale Aufmerksamkeit: 2009 nahm die japanische Mannschaft JT Marvelous sie unter Vertrag. Nach dem Eintritt in das japanische Team stieg Kim zur ersten Koreanerin auf, der der Sprung auf die internationale Bühne in dieser Sportart gelang.

Seitdem hat sie ein weiteres Wunder vollbracht, da sie dem Team von Platz neun in einer aus zehn Mannschaften bestehenden Liga zum Pokalsieg in der nächsten Saison verhalf.

2012 trat Kim als Mitglied der nationalen Volleyballmannschaft bei den Olympischen Spielen in London an und unterstützte ihr Team darin, bis ins Halbfinale vorzurücken. Auch wenn ihre Mannschaft keine Medaille holte, gewann Kim einen MVP Award, ein Novum in der Geschichte des koreanischen Volleyballs.

Nun ist ihre Präsenz in der gesamten türkischen Profiliga spürbar. Am 2. Februar schlug ihre Mannschaft Fenerbahçe im Halbfinale des Volleyball-Cups der Frauen des Europäischen Volleyballverbands (CEV) den aserbaidschanischen Volleyballclub Azerrail Baku mit 3-0. Als Angreiferin im Mittelfeld ebnete Kim den Weg mit überraschenden elf Punkten. Ihr Team trifft nun Ende des Monats auf einen weiteren Finalisten, die russische Mannschaft Uralochka.

Korea.net traf Kim Yeon-koung, um mehr über ihre erfolgreiche Karriere in der Türkei und ihre grenzenlose Liebe für ihren Sport zu erfahren.

< *Interview mit Kim Yeon-koung >

- Wir haben Sie in der Türkei spielen sehen. Wie gefällt es Ihnen dort?
Zunächst fiel es mir schwer, mich an die neue Umgebung zu gewöhnen, aber jetzt fühle ich mich ziemlich wohl. Da ich so lange allein im Ausland gelebt habe, haben sich meine Kochkenntnisse stark verbessert. Ich habe mich stärker daran gewöhnt, allein zu leben, weit weg von meiner Familie.

Kim_Yeon_Kyung_Turkey_03.jpg
김연경 선수가 자신을 응원하러 온 터키 팬들과 함께 포즈를 취하고 있다. (사진제공: 인스포코리아)

Die Volleyballerin Kim Yeon-koung mit ihren türkischen Fans nach einem Spiel (Foto mit freundlicher Genehmigung von INSPOKOREA).


- Sie sind seit 2011 bei Fenerbahçe. Erzählen Sie uns, wie die Verbindung zum Team zustandekam!
Ich habe vorher zwei Jahre lang für den japanischen Volleyballclub JT Marvelous gespielt. Die zweijährige Erfahrung in Japan half mir, viele Dinge zu lernen. Damals träumte ich davon, eines Tages in einer europäischen Liga zu spielen. In der Zeit erhielt ich ein Angebot von Fenerbahçe. Ich war der Überzeugung, dass die türkische Volleyballliga die beste der Welt ist, und ich entschloss mich, der Mannschaft beizutreten.

Um ehrlich zu sein, habe ich damals mit verschiedenen europäischen Teams verhandelt. Ich habe eine Entscheidung in letzter Minute getroffen und der türkischen Mannschaft den Zuschlag gegeben.

- Sie haben in Korea als Mitglied der nationalen Volleyballmannschaft gespielt, dann in Japan als Teil von JT Marvelous, und nun sind Sie in der Türkei. Welche Unterschiede haben Sie beim Spiel in den drei Ländern bemerkt?
Als Teil der Nationalmannschaft zu spielen, war eine große Ehre für mich. Wenn ich mein Land in einem Spiel vertrete, gehe ich mit einer völlig anderen Einstellung an das Spiel heran. Es ist wirklich ein ziemlich unterschiedliches Gefühl. Ich denke, dass die Nationalmannschaft mit sehr guten Spielerinnen ausgestattet ist und dass die Menschen in meinem Land sehr hohe Erwartungen an mich und meine Teamkolleginnen haben. Das ist wirklich ein großartiges Gefühl.

Der japanische Volleyball ist dagegen sehr schnell und stark. Die Spieler hier meistern traditionell die Grundtechniken. Es braucht immer viele Angriffe und Blocks, bis jemand einen Punkt macht. Es ist nicht einfach, einen Punkt mit einem einzigen Angriff zu erzielen.

Wenn ich gegen türkische Spitzenteams antrete, gehen mir viele Dinge durch den Kopf. Ihre Block-Techniken sind fantastisch, und sie haben starke Verteidiger, was für mich zunächst sehr ungewohnt war. Nun bin ich sehr glücklich, hier zu spielen, und genieße es jede Minute, Teil dieses großartigen Teams zu sein.

- Haben Sie irgendwelche Gründe, dass Sie der Türkei gegenüber Angeboten aus anderen Ländern den Vorrang gegeben haben?
Ich wusste, dass die türkische Volleyballmannschaft unübertroffen ist und dass viele erstklassige Spieler in dem Land aktiv sind. Das hat mich angezogen.

- Erzählen Sie uns, wie Sie zum Volleyball gekommen sind. Was an diesem Sport hat Sie am meisten fasziniert?
Meine ältere Schwester hat Volleyball gespielt. Wann immer sie spielte, war ich eine Art Ballmädchen für sie und holte den Ball, wenn er vom Spielfeld rollte. Seitdem ich klein war, wollte ich Sportlerin werden. Ich lernte den Sport gerade zum richtigen Zeitpunkt kennen, und das ist der Moment, als meine Leidenschaft dafür begann.

- Haben Sie jemals über einen anderen Sport nachgedacht?
In meiner Mittelschulzeit war ich ziemlich klein. Ich dachte darüber nach, Fußballerin zu werden. Dann wechselte eine Spielerin aus den höheren Jahrgängen aus der Volleyball- zur Fußballmannschaft, und ich hatte das große Glück, ihren Platz einzunehmen.

- Während Ihrer gesamten Karriere waren Sie immer eine brillante Spielerin, die sich von den anderen Spielerinnen abhob. Sie haben so viele Auszeichnungen gewonnen, einschließlich des „Top Scorer of Serve Aces“ und „Beste Spielerin der Saison“. Obwohl Sie eine Größe von 1,92 Metern haben, sind Sie so agil und haben eine erstaunliche Fingerfertigkeit. Haben Sie ein Geheimnis, wie Sie sich in so guter Form halten?
Ich denke, dass ich mit einer guten Konstitution geboren wurde. Aber ohne meine kontinuierlichen Bemühungen und meinen Kampfgeist wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Auch sind die Zeiten in der Mittelschule, als ich wegen meiner geringen Körpergröße als Verteidigerin spielte, heute sehr nützlich für mich.

Um mich in großartiger Form zu halten, nehme ich Nahrungsergänzungsmittel und achte darauf, dass

- Worin sind Sie Ihrer Ansicht nach besser als andere Spielerinnen?
Ich denke, dass ich sowohl in der Verteidigung als auch im Angriff gut bin.

- Sie sind 25 Jahre alt, also immer noch jung. Bis zu welchem Alter wollen Sie weitermachen? Denken Sie jemals über ein Leben nach der Beendigung Ihrer Profikarriere nach?
Ich möchte so lange wie möglich spielen. Ich setze mir keinen festen Endpunkt für meine Karriere, noch nicht. Solange ich gesund bleibe und meine Fähigkeiten aufrechterhalte, hoffe ich, weiterspielen zu können.

Nach dem Ausstieg aus dem professionellen Volleyball möchte ich Trainerin werden oder etwas anderes tun, um einen Beitrag zu dem Sport zu leisten.

- Was würden Sie tun, wenn Sie nicht Volleyballspielerin wären?
Nun, ich denke, ich würde eine andere Sportart ausüben.

- Es muss Dinge geben, die Sie nicht tun können, weil Sie Sportlerin sind. Wenn es solche Dinge gibt, um welche handelt es sich?
Ich vermisse nichts. Ich liebe, was ich jetzt tue, und ich bin so glücklich.

- Es muss nicht immer einfach für Sie gewesen sein, im Ausland zu leben. Erzählen Sie uns, was am schwierigsten für Sie war und wie Sie damit umgegangen sind!
Als ich zum ersten Mal hier ankam, hatte ich wegen der Sprachbarriere Probleme, mit anderen zu kommunizieren. Ich hatte auch sehr zu kämpfen, als mich plötzlich ein starkes Gefühl der Einsamkeit überkam.

Von Anfang an habe ich versucht, auf andere Spielerinnen zuzugehen und mit ihnen zu sprechen, auch wenn ich mich zunächst unbehaglich dabei fühlte. Mit der Zeit bin ich ihnen nähergekommen. Mein Englisch und Türkisch haben sich in den letzten Jahren sehr verbessert, und jetzt habe ich keine Probleme, mit ihnen zu kommunizieren.

- Was hat Sie motiviert, weiterzumachen und nicht aufzugeben?
Ich bin mir nicht sicher. Ich habe weitergemacht und nur an meinen Traum gedacht. Ich muss noch härter arbeiten, um meinem Traum näherzukommen.

- Was bedeutet der Volleyball für Sie?
Er ist mein ganzes Leben. Wie im Leben gibt es auch im Sport glückliche und traurige Momente. Durch den Sport und das Leben habe ich viel gelernt. Volleyball und das Leben sind die Dinge, von denen ich mich leiten lasse.

김연경 선수가 코리아넷 독자들에게 보내는 메시지와 친필 싸인 (사진제공: 인스포코리아)

Die Volleyballerin Kim Yeon-koung gibt ein Autogramm für die Leser von Korea.net (Foto mit freundlicher Genehmigung von INSPOKOREA).



Von Sohn JiAe
Redakteurin, Korea.net
jiae5853@korea.kr
Übersetzung: Gesine Stoyke