Menschen

21.04.2016

Die ehemalige Krankenschwester Marianne Stöger begrüßt einen Mann an der Römisch-Katholischen Kirche der Insel Sorokdo. Die Österreicherin, die aufgrund ihres aufopferungsvollen Einsatzes für Menschen mit Lepra in den vergangenen 40 Jahren auf der Insel oft von den Bewohnern als Engel bezeichnet wurde, kehrte kürzlich für einen Besuch nach Sorokdo zurück.

Die ehemalige Krankenschwester Marianne Stöger begrüßt einen Mann an der Römisch-Katholischen Kirche der Insel Sorokdo. Die Österreicherin, die aufgrund ihres aufopferungsvollen Einsatzes für Menschen mit Lepra in den vergangenen 40 Jahren auf der Insel oft von den Bewohnern als Engel bezeichnet wurde, kehrte kürzlich für einen Besuch nach Sorokdo zurück.



Am 14. April bereiteten sich die Bewohner der Insel Sorokdo bei Goheung, einer südlichen Hafenstadt in der Provinz Jeollanam-do, auf einen besonderen Gast vor: „Engel-Krankenschwester“ Marianne Stöger besuchte Sorokdo 11 Jahre nach ihrem Abschied von der Insel im Jahr 2005.

1962 traf Stöger, damals Absolventin einer Krankenschwesternschule in ihren Zwanzigern, mit ihrer Kollegin Margreth Pissarek auf die Insel Sorokdo ein. Die beiden Österreicherinnen kamen hierher, um medizinische Hilfe für Menschen mit Lepra zu leisten, und sie kümmerten sich 43 Jahre lang aufopferungsvoll um ihre Patienten. Die Bewohner nannten sie aufgrund ihrer Hingabe „lebende Engel“.

Marianne Stöger kümmert sich in den 1960er Jahren um einen kleinen Patienten. Die passionierte Krankenschwester besuchte die Insel kürzlich 11 Jahre nach ihrem Abschied von dort.

Marianne Stöger kümmert sich in den 1960er Jahren um einen kleinen Patienten. Die passionierte Krankenschwester besuchte die Insel kürzlich 11 Jahre nach ihrem Abschied von dort.



Im November 2005 hatten die beiden Krankenschwestern die Insel still und heimlich verlassen, da sie den Bewohnern mit zunehmendem Alter nicht zur Last fallen wollten.

Obwohl sie mit Besuchern aus Korea und einigen Leuten von Sorokdo in Kontakt geblieben ist, ist dies das erste Mal, dass Stöger die Insel seit ihrem Abschied vor 11 Jahren wieder besucht.

Ihr Besuch wurde dank einer Einladung ermöglicht, die aus Anlass des 100. Geburtstags des Sorokdo National Hospital im Mai dieses Jahres ausgesprochen wurde. Das Krankenhaus, der Landkreis Goheung-gun und der lokale Zweig der Römisch-Katholischen Kirche luden Stöger und Pissarek zusammen zu der Feier ein, aber Pissarek konnte der Einladung aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht nachkommen.

Von der Römisch-Katholischen Kirche hieß es, dass Stöger die erste Woche nach ihrer Rückkehr nach Sorokdo wie immer verbracht habe: zusammen mit den Mitarbeitern des Krankenhauses und in der Kirche. Sie wohnt in ihrem alten Haus, betet am Morgen und am Abend und besucht Patienten, alte Freunde und Kollegen im Krankenhaus. Sie wird Ende nächsten Monats nach Österreich zurückkehren.

Im Rahmen der Jubiläumsfeiern zum 100. Jahrestag plant der Landkreis Goheung-gun, Pissarek und Stöger für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen.

Und schließlich wird die Marianne-Stöger-Stiftung einen Dokumentarfilm drehen, der einen Blick auf das Leben der beiden Frauen auf der Insel Sorokdo wirft. Er soll Ende des Jahres veröffentlicht werden.

Von Chang Iou-chang
Redakteur, Korea.net
Fotos: Katholische Kirche Sorokdo, Landkreis Goheung-gun
icchang@korea.kr