Der Webtoon-Autor Hwang Junho führt am 7. Juli in seiner Werkstatt in Yongsan-gu in Seoul ein Interview mit Korea.net ⓒ Lee Jun Young/korea.net
Von Jung Joo-ri
Für Fans von Thriller-Webtoons ist der Schriftsteller Hwang Junho ist sein eigenes Genre. Er debütierte 2009 mit „Evil“, der von einer Liebesgeschichte zwischen einem Mann und einer Frau handelt, und gab 2010 „A Good Day to Study“, 2012 „Forest of Humans”, 2015 „Future Girl”, 2019 „Blood and Flesh” und 2023 „Selection Class” heraus. Diese Webtoons beschreiben das Bild der Menschen, wobei es den Lesern eiskalt über den Rücken läuft.
Sein Hauptwerk ist „Forest of Humans”. Dabei geht es um ein Gefängnislager, in dem psychopathische Mörder für Experimente festgehalten werden. Obwohl wegen seiner Gewalttätigkeit und des ungewöhnlichen Themas die Altersfreigabe mit 18 Jahren bestimmt wurde, wurde das Werk mit 9,98 hoch bewertet und gewann unzählige Fans. Im Ausland wurde das Webtoon in Englisch, Japanisch, Spanisch und Indonesisch übersetzt. Im letzten Jahr wurde es sogar festgelegt, dass er durch seine Popularität als eine Fernsehserie gedreht wird.
Eine Journalistin von Korea.net besuchte am 7. Juli seine Werkstatt in Yongsan-gu in Seoul. Obwohl er mit Fortsetzungen seiner Webtoons an jedem Dienstag beschäftigt ist, antwortete er auf Fragen mit verschiedenen Themen wie sein Leben, Methode zur Erstellung seiner Webtoons und Urheberrechtsfragen. Hier ist ein Interview mit dem Schriftsteller Hwang.
- Sie beginnen zum ersten Mal seit drei Jahren mit einer neuen Webtoon-Serie.
Für den Webtoon-Schriftsteller ist ein Tag wie eine Woche. Ich muss jede Woche ein Webtoon hochladen, weshalb ich mich für einige Tage auf die Storyboard-Arbeit und an anderen Tagen auf die Skizzierungsarbeit konzentriere. Der Tagesplan ändert sich je nachdem, wie ich mein Ziel innerhalb eines Tages erreiche. Meine Arbeit läuft wie folgt: Zuerst schreibe ich Szenarien, dann entwerfe ich das Storyboard und zeichne die Bilder. Für die Szenarien und Storyboard-Arbeit dauert es jeweils zwei Tage. Bei den Bildern kann ich Hilfe von Assistenten bekommen.
- Warum haben Sie sich entschieden, zum Webtoon-Schriftsteller zu werden?
Im letzten Semester an der Universität habe ich beschlossen, mein Studium zu unterbrechen und Webtoons zu erstellen. Das war mein Wunsch. Da ich für die Zeichnung unbegabt bin, habe ich versucht, eine gute Geschichte zu schreiben, und mich entschieden, einen Thriller zu schreiben. Denn ich habe gedacht, dass ein Thriller ein gutes Genre für den Ausdruck einer guten Geschichte ist. Ich dachte, dass man für einen Thriller Serienmörder braucht. Aber was macht einen Serienmörder und einen Psychopathen aus? In der Uni-Bibliothek habe ich entsprechende Bücher gesucht und meinen Debüt-Webtoon erstellt. Das war vor 14 Jahren.
- Warum haben Sie beschlossen, nicht gedruckte Comics, sondern Webtoons herzustellen?
Für gedruckte Comics ist der Platz begrenzt und die Bilder verteilnen sich auf eine große Seitem, sodass der Blick der Leser zwischen den Bildern sehr dynamisch fließt. Die Größe der Bilder ist auch unterschiedlich, deswegen kann man sie vielfältig organisieren. Im Gegenteil dazu haben jede Schnitte beim Webtoon eine fixe Größe, weshalb seine Erstellungsmethode einem Video ähnelt. Während die psychologische Darstellung Webtoons auszeichnet, ist die dynamische Inszenierung die Stärke des gedruckten Comics. Ich habe mich entschieden, Webtoons zu erstellen, da ich eine exakte Darstellung wollte.
- Was sagen Sie über den Reiz der Webtoons für Ausländer, die Webtoons nicht gut kennen?
Webtoons sind Contents, die mit der Entwicklung von Smartphones gewachsen sind. Allerdings kann man Smartphones als ein Mittel betrachten, das die Menschen von ihrem Leben entfernt. Daher halte ich die Ironie, dass man durch das digitalisierte Werkzeug versucht, analog zu leben, für den Reiz des Webtoons.
Eine Szene vom Webtoon „Forest of Humans”, das Hwang von Juni 2012 bis Januar 2013 geschaffen hat. ⓒ Hwang Junho
Der Webtoon-Autor Hwang Junho führt am 7. Juli in seiner Werkstatt in Yongsan-gu in Seoul ein Interview mit Korea.net ⓒ Lee Jun Young/korea.net