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08.11.2023

Im Moment schlägt Hallyu eine hohe Welle. Nicht nur im Bereich K-Pop, sondern auch in den Bereichen Essen, Fashion und Business zieht Korea die Aufmerksamkeit der Welt auf sich. Dazu tragen die Koreaner im Ausland der nächsten Generation groß bei. Obwohl sie im Ausland geboren und aufgewachsen sind, haben sie die koreanische DNA und setzen sich damit dafür ein, für Korea zu werben. Der koreanische Kultur- und Informationsdienst und der koreanische Nachrichtendienst Yonhap News führen Interviews mit Koreanern im Ausland durch, die in ihren ansässigen Ländern den Status von Korea anheben und eine Rolle als Brücke zwischen Korea und Ausländern spielen.


Die südkoreanische Violinistin Kim Yoon Hee präsentierte am 3. August im Benaroya-Saal in Seattle in den USA anlässlich des 70. Jahrestags des Bündnisses zwischen Südkorea und den USA ihre Aufführungen.

Die südkoreanische Violinistin Kim Yoon Hee spielte am 3. August im Benaroya-Saal in Seattle in den USA anlässlich des 70. Jahrestags des Bündnisses zwischen Südkorea und den USA .



Von Lee Da Som und KANG SUNG CHUL von Yonhap News | Fotos: Kim Yoon Hee

„Das Schicksal hat mich dazu geführt, dass ich die Geige lerne. Musik und Geige sind meine Leidenschaft und Liebe.”

Die südkoreanische Violinistin Kim Yoon Hee ist auf der Insel Jeju geboren. Als sie im Alter von drei Jahren die Geige zum ersten Mal lernte, tat sie sich als eine gute Musikerin hervor. Im nächsten Jahr konnte sie mit dem Titel „der jüngsten Studierenden“ in die Vorbereitungslehrgänge der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien aufgenommen werden.

Als sie fünf Jahre alt wurde, spielte sie zum ersten Mal in ihrem Leben mit dem ungarischen Savaria Symphonieorchester zusammen. Seither verzeichnete sie den Rekord, als jüngste Violinistin mit verschiedenen Orchestern zusammen zu spielen –  mit dem norwegischen Trondheim Symphonieorchester mit 13 Jahren, dem spanische Nationalen Rundfunkorchester mit 14 Jahren, dem Stuttgarter Philharmoniker mit 15 Jahren, dem Monte Carlo Philharmonie-Orchester mit 16 Jahren sowie dem Madrid Nationalen Rundfunkorchester und KBS Symphonie-Orchester mit 17 Jahren.

Im Alter von 19 Jahren absolvierte sie als die jüngste Studierende die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Damit erhielt sie Komplimente wie „die geniale Violinistin“ vom US-amerikanischen Nachrichtensender CNN und „Die 30 Mysterien der Welt“ vom französischen Fernsehsender und zieht die Aufmerksamkeit als die Musikerin der nächsten Generation auf sich.

Sie ist eine Koreanerin in Österreich und tätig als Violinistin in Südkorea, Europa und den USA. Im letzten Monat spielte sie für das Zusammenspiel mit dem Jeonju Symphonie-Orchester. Korea.net und die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap News führten am 8. November ein Interview mit ihr.

- Warum haben Sie sich entschieden, die Geige zu lernen?

Eigentlich habe ich zuerst das Klavier gelernt. Aber es war für mich langweilig, da ich mich während des Spiels vor dem Klavier setzte. Ich war und bin der Mensch, der eine dynamische Persönlichkeit hat. Und als ich drei Jahre alt wurde, hat meine Mutter mir empfohlen, die Geige zu lernen. Für das Spielen der Geige muss man unbedingt stehen und sich lebhaft bewegen. Das hat mir gefallen. Und ich erinnere mich noch an die Stimme der Geige, die ich als Kind von vielen Orchesteraufführungen gehört habe. Das hat das Herzen des drei-jährigen Kindes erobert.

- Sie haben mit dem jüngsten Alter die Vorbereitungslehrgänge der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien besucht. Was hat Sie dazu geführt?

Es war wirklich ein Zufall. Nach einem Jahr, als ich zum ersten Mal die Geige gelernt hatte, habe ich meine Tante besucht, die in Österreich wohnt. Meine Tante hat mir vorgeschlagen, dass ich eine Privatstunde von einem berühmten Professor nur für einmal bekomme. Damals war ich sehr jung und habe nur gedacht, dass der Professor nur meine Musikkenntnisse testet. Aber er hat ernst meiner Mutter gesagt, dass er mich als seine Schülerin aufnehmen möchte. Anlässlich meines Urlaubs bei meiner Tante habe ich mich mit meinem ersten Lehrer getroffen und wohne bis jetzt in Wien.

- Sie werden als „die jüngste Violinistin“ bei jedem Zusammenspiel bezeichnet. Spüren Sie deshalb Belastungen?

Ich fühle mich nicht belastet. Da ich denke, dass der Titel für mich nicht so wichtig ist. Natürlich ist es eine große Leistung, dass ein Kind auf einer großen Bühne ein Konzert aufführt. Aber was für mich am wichtigsten ist, dass ich die Musik gut spiele. Ich denke nur daran, wie ich meinem Publikum eine schöne Musik geben kann.

- Wie waren die Proben für das Zusammenspiel mit den Orchestern?

As ich fünf Jahre alt war, hatte ich mein erstes Zusammenspiel gemacht. Es ist nicht einfach, dass ein fünf-jähriges Kind mit einem großen Orchester zusammen übt. Trotzdem habe ich damals den wirklichen Reiz der Bühne gefühlt. Ich liebe den ganzen Prozess von Übungen bis zu Aufführungen auf der Bühne. Bei diesem Prozess kann ich nicht nur positive Emotionen, sondern auch Schmerzen und Schwierigkeiten erfahren. Ich bin mir sicher, dass ein Musiker ein Stück erst perfekt spielen kann, wenn man alle Emotionen fühlt.

Die südkoreanische Violinistin Kim Yoon Hee spielte am 17. Juni im Cheongju Arts Center Violin Concerto Nr. 3 von Camille Saint-Saëns mit dem Chungbuk Philharmonie-Orchester.

Die südkoreanische Violinistin Kim Yoon Hee spielte am 17. Juni im Cheongju Arts Center das Violin Concerto Nr. 3 von Camille Saint-Saëns mit dem Chungbuk Philharmonie-Orchester.


- An welche Aufführung erinnern Sie sich am besten?

Das ist eine schwierige Frage, da jede Aufführung ihre Bedeutung hat. Als ich 23 Jahre alt war, hatte ich im Carnegie Hall in den USA ein Konzert. Damals hatte ich viele Sorgen in jeder Hinsicht. Aber ich habe mit nicht aufgegeben und mein Bestes für mein Konzert gegeben. Als ich danach auf der Bühne die Geige gespielt hatte, hatte ich plötzlich erkannt, dass die Bühne, wo ich jetzt stehe, für mich wichtig und wertvoll ist. Nach meiner Aufführung habe ich einen großen Applaus bekommen und zum ersten Mal geweint. Aus dieser Gelegenheit habe ich gelernt, warum die Musiker verschiedene Emotionen bei der Übung erfahren müssen. Ob sie positiv oder negativ sind, sie können einen guten Einfluss ausüben.

- Sie sind seit 30 Jahren als Violinistin tätig. Vorher kommt ihre Leidenschaft?

Musik ist mein Leben und das Wichtigste. Mein Ziel ist es, als Violinist auf Dauer eine schöne Musik zu spielen. Musik und Geige sind meine Leidenschaft und Liebe. Um diese Leidenschaft und Energie zu bewahren, treibe ich einen dynamischen Sport. Daraus sammle ich neue Energie und Kräfte. In diesem Sinne sind Hobbys für Musiker sehr wichtig.

- Welche Bewertung war am eindrucksvollsten, die Sie als koreanische Violinistin erhalten haben?

Wenn ich darüber nachdenke, bedauere ich es, dass ich mich um die Komplimente gesorgt habe. Früher hoffte ich, dass alle Menschen meine Musik lieben. Aber jetzt bemühe ich mich, mich auf meine Musik zu konzentrieren.

- Auf der ganzen Welt gewinnt die K-Kultur an Beliebtheit. Wie sehen Sie den Hallyu-Effekt im Bereich klassische Musik?

Vor 20 Jahren konnte niemand sich vorstellen, dass ein Asiate auf der internationalen Bühne steht. Aber es ist jetzt eine alte Geschichte und die Fähigkeiten der koreanischen Musiker sind im Moment hervorragend. Und ich denke, dass die älteren Musiker eine solide Basis geschaffen haben. Zum Beispiel hat die weltberühmte südkoreanische Sopranistin Jo Sumi im Jahr 1991 bei den Salzburger Festspielen, dem besten Festival der Welt in der klassischen Musik, debütiert. Sie ist bis jetzt eine einzigartige Musikerin, die als Asiat auf diese internationale Bühne trat. Dank dieser ausgezeichneten Musiker konnten die koreanischen Musiker wie Lim Yunchan und Seong-Jin Cho ihre musikalischen Fähigkeiten auf der Welt entfalten.

- Welche Werke tragen Sie bei ihrem Besuch in Korea vor?

Am 19. Oktober habe ich mit dem Jeonju Symphonie-Orchester Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart gespielt. Als ich gesehen habe, dass das koreanische Orchester den musikalischen Stil von Mozart perfekt darstellt, habe ich bemerkt, dass das koreanische Orchester große Fortschritte gemacht hat. Am 10. November wird es im Book Concert at Choi Ina Bookstore ein Konzert geben. Dabei werde ich mein Lieblingsbuch empfehlen und der Geschichte entsprechend Musik spielen. Diesmal spiele ich die Violin Sonata Nr. 3 von Brahms. Ich freue mich darauf, dass ich miene Lieblingsmusik spielen und mit meinem Publikum enger kommunizieren kann.

- Was ist Ihr Ziel als Violinistin?

Ich möchte eine Violinistin werden, die wie ein Baum solide und stark ist. Der Baum ist eine Pflanze, die mit der Zeit tiefe Wurzeln schlägt und sich verfestigt. Deswegen möchte ich auch im Laufe der Zeit reifer werden und eine tiefe Musik präsentieren.

Die südkoreanische Violinistin Kim Yoon Hee trat mit Alter von vier Jahren in die Vorbereitungslehrgänge der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien mit dem jüngsten Alter ein und tragen bis jetzt in Korea und Ausländern viele Aufführungen vor.

Die südkoreanische Violinistin Kim Yoon Hee besuchte im Alter von vier Jahren die Vorbereitungslehrgänge der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und gibt bis jetzt in Korea und im Ausland viele Konzerte.