Politik

23.01.2014

Präsidentin Park Geun-hye hat betont, dass Unternehmertum „die Antriebskraft für ein nachhaltiges und integratives Wachstum“ sei. Die Präsidentin forderte die Führungspersönlichkeiten zur Förderung des Unternehmertums auf und verwies am 22. Januar beim 44. Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz, auf den von ihr so genannten „Davos-Konsens“.

In ihrer Rede anlässlich einer Podiumsveranstaltung bei dem Forum sagte die Präsidentin: „Seit Beginn der lobalen Wirtschaftskrise war der Washington-Konsens nicht so hilfreich, wie er einmal war. Die Welt fordert etwas mehr - etwas, das den Bedürfnissen unserer Zeit eher entspricht, wenngleich ein neuer Konsens noch entstehen muss.“ Sie bat die Anwesenden, „praktische Richtlinien zu entwickeln um ein wirtschaftliches, gesellschaftliches, politisches und kulturelles Klima zu schaffen, welches das Unternehmertum fördert.“

박근혜 대통령이 22일 스위스 다보스에서 열린 '제44차 세계경제포럼(WEF) 연차총회'에서 '창조경제와 기업가 정신'을 주제로 개막연설을 하고 있다. (사진: 청와대)

Präsidentin Park Geun-hye hält bei einer Podiumsveranstaltung beim Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz, am 22. Januar eine Rede (Foto: Cheong Wa Dae).


Kreative Wirtschaft ermöglicht nachhaltiges Wachstum

Um ein nachhaltiges und integratives Wachstum zu erreichen, bedürfe die Welt eines „Paradigmenwechsels“, nicht nur einzelner Anpassungen an makroökonomische oder arbeitspolitische Strategien im Rahmen bestehender Paradigmen. „Was wir jetzt brauchen – und dringend brauchen – ist ein Motor, der die Beschränkungen überwindet, die bestehende Ordnung verändert und dazu verhilft, die Welt neu zu gestalten. Korea hat die kreative Wirtschaft zu diesem Motor bestimmt“, sagte die Präsidentin.

Seit der industriellen Revolution gingen Wohlstand und Zufriedenheit der Nationen sowie des Einzelnen mit der materiellen Kluft einher, die sich zu einer digitalen Kluft entwickelt hat. Präsidentin Park erklärte, dass kreative Industrien versuchten, auf geistiges Talent zu setzen - anders als die bestehenden gewerblichen Industrien, die darauf fokussieren, dem Boden Ressourcen zu entnehmen.

Die Präsidentin sagte, dass - in Ergänzung zur Kreativität – das Unternehmertum ein weiterer Schlüssel zur erfolgreichen Realisierung dieser kreativen wirtschaftlichen Vision sei. „Kreativität erzeugt innovative Ideen. Unternehmertum setzt Innovation um. Unternehmertum fädelt die Perlen der kreativen Ideen auf, um neue Märkte und neue Arbeitsplätze zu schaffen“, sagte Präsidentin Park und zitierte das koreanische Sprichwort: „Perlen werden nicht als Schmuck betrachtet, es sei denn, sie werden aufgefädelt.“

Diesbezüglich sagte sie: „Wenn Geschäfte trotz aufrichtiger und harter Arbeit scheitern, sollte die Kreditwürdigkeit sofort wiederhergestellt werden, damit ein neuer Versuch möglich ist. Wir brauchen ein Klima, in dem Unternehmer aus ihren Fehlern lernen, zurückfinden und erfolgreich werden können.“

Präsidentin Park bat die Führungspersönlichkeiten der Welt, sich Koreas Reise in Richtung einer Kreativen Wirtschaft anzuschließen. Mit Bezug auf das Thema des diesjährigen Forums „Neugestaltung der Welt“, sagte sie: „Die kreative Wirtschaft kann neue Chancen im Umgang mit verschiedenen Herausforderungen eröffnen, die im Laufe dieser Veränderung entstehen.“

Präsidentin Park sagte, dass Kreativität unerschöpflich sei und dass sie der Umwelt nicht schade, weshalb sie Chancen für nachhaltiges Wachstum eröffne. Sie sagte, dass Kreativität in allen Menschen stecke, unabhängig von Alter, gesellschaftlicher Zugehörigkeit, Rasse oder Nationalität. Deshalb verspreche sie inklusives Wachstum. „Kreative Industrien ebnen einen Weg zur Lösung der drei Probleme: langsames Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit und Einkommensungleichheit“, sagte die Präsidentin.

Ein Entwurf für die koreanische Wiedervereinigung

Im Anschluss an die Rede sprach Präsidentin Park mit Klaus Schwab, dem Präsidenten des Weltwirtschaftsforums. Zum Thema Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel stellte sie ihren Entwurf für eine Vereinigung vor, der eine aussichtsvolle Zukunft vorsieht. Sie stellte auch ihre Vision davon vor, wie eine vereinigte Halbinsel aussehen würde.

Sie sagte, dass eine Vereinigung große Chancen eröffnen würde – nicht nur für die koreanische Halbinsel, sondern auch für die Nachbarländer. Sie würde die Nordkoreaner auch von ihrem Leid befreien, in einer Diktatur zu leben.
Auf die Frage Schwabs nach der Wirtschaftshilfe während des Vereinigungsprozesses antwortete die Präsidentin, dass die Vereinigung einen neuen Wachstumsmotor darstelle und nicht nur für Korea, sondern für ganz Nordostasien ein Glücksfall wäre.

Wenn die Koreas einst vereint sind, wird es in Nordkorea in großem Umfang Investitionen in die Schaffung sozialer Infrastruktur-Projekte geben. Damit würden die drei nordöstlichen Provinzen Chinas und die Meeresgebiete Sibiriens und Russlands neu belebt. Die Nachbarländer könnten dann ein noch größeres Wachstum erwarten, sagte sie.

Die Präsidentin ergänzte, dass eine vereinte koreanische Halbinsel eher zu einem attraktiven Investitionsziel werden und zu weiteren Investitionen in China und Russland führen würde, als eine wirtschaftliche Belastung zu sein. „Aus humanitärer Sicht würde die Vereinigung das große Leid der Nordkoreaner beseitigen, die unter Armut und unter Menschenrechtsverletzungen leiden“, sagte Präsidentin Park. Abschließend sagte sie, dass Korea sich darum bemühe, auf der koreanischen Halbinsel ein optimales Klima für eine friedliche Vereinigung zu schaffen.

Von Wi Tack-whan, Yoon Sojung
Redaktion Korea.net
whan23@korea.kr
Übersetzung: Dr. Stefanie Grote

제44차 WEFX세계경제포럼) 연차총회에 참석한 박근혜 대통령(오른쪽)이 22일 (현지시간) 다보스 포럼장에서 특별연설을 마친 뒤 슈밥 WEF 회장과 다보스 포럼 총회에서 대담하고 있다. (사진: 청와대)

Präsidentin Park Geun-hye (rechts) im Gespräch mit Klaus Schwab, Präsident des Weltwirtschaftsforums. Zuvor hatte sie während einer Podiumsveranstaltung bei dem Forum in Davos, Schweiz, am 22. Januar eine Rede gehalten(Foto: Cheong Wa Dae).


박근혜 대통령(오른쪽)이 22일 (현지시간) 스위스 다보스에서 열린 '제44차 세계경제포럼(WEF) 연차총회에서 클라우스 슈밥(WEF)회장과 악수하고 있다. (사진: 청와대)

Präsidentin Park Geun-hye (rechts) schüttelt Klaus Schwab, Präsident des Weltwirtschaftsforums, die Hand, nachdem sie während einer Podiumsveranstaltung bei dem Forum in Davos, Schweiz, am 22. Januar eine Rede gehalten hatte (Foto: Cheong Wa Dae).