„Übersetzt ist Yaso der König, der der Welt Rettung bringt und Dusa ist der Name unseres Himmlischen Gottes Cheonju nach seiner Menschwerdung. Dusa schuf Himmel und Erde und alle Dinge, die auf ihr leben, als die Erde noch wüst und leer war. Der erste Mensch Ahdang folgte den Worten Ahmals und verleugnete Dusa. Deshalb stieg Dusa nach den Worten von Eemadu aus Yeodeokahguk - dem Äquivalent von Daejinguk in der Vergangenheit - am 57. Tag (Gyeongshin) des zweiten Regentschaftsjahres des Han–Kaisers Ae, im 57. Jahr nach der Gründung Shillas, im 18. Jahr von Baekje, dem 19. Jahr des Goguryeo-Königs Yuri in der Gestalt der Jungfrau Maria auf die Erde herab, um die Menschheit von Sünden zu befreien.
Er wanderte weit umher und wurde 33 Jahre lang Yaso/Jesu genannt. Er brachte das Testament auf den rechten Weg, wurde vom Verbrecher Banjakbillalda vor Gericht gestellt und unter falscher Anschuldigung zur Todesstrafe verurteilt. Drei Tage nach seinem Tod auferstanden lebte er noch für weitere 40 Tage und vollendete sein Werk, die Welt zu erretten. Einige sagen, dass er drei Tage nach seiner Auferstehung gen Himmel zurückkehrte, erklärte, dass der Leib gestorben sei und der der Wille Gottes zu neuem Leben erweckt wurde und in den Himmel zurückgekehrt sei.“
Oben Beschriebenes ist das, was der Shilhak-Gelehrte Lee Deok-mu aus der Joseon-Zeit im 18. Jahrhundert über den Katholizismus schrieb. „Yaso“ ist die chinesische Schreibweise für Jesus Christ. „Dusa“ ist die sino-phonetische Schreibweise des lateinischen Wortes „Deus“, das „Gott“ bedeutet. „Ahdang“ ist Adam, der biblische Urvater der Menschheit. „Yeodukahguk“ ist das Land Italien, „Judea“ in sino-phonetischer Schreibweise. Maria, die Mutter Jesu ist als „Maria“ aufgezeichnet. Der Verbrecher Banjakbillalda ist Jesu Scharfrichter Pontius Pilatus, der römische Statthalter in Judäa. Gleich der Bibel beschreibt das Schriftstück Jesu Auferstehung drei Tage nach seinem Tod und sein Weiterleben für weitere 40 Tage. Obwohl dieser Text verfasst wurde, als der Katholizismus zum ersten Mal in Joseon eingeführt wurde, enthält er die wahre Natur des Katholizismus. Fährt man fort, so sieht man, dass Lee Deok-mu kein Detail bei der Beschreibung des Katholizismus ausließ.
„Italiens Lama Schloss hat einen Umfang von rund 59 Kilometern. Nach Yasos Tod begann ein Mann namens Baekdallok, die Religion von seinem Schloss aus zu lehren. Nach seiner Regentschaft lebte Gyowang - der König dieser Religion – weiterhin in seinem Schloss und alle Länder zollten ihm Respekt.. Ihre Bräuche hielten sich alle an die Regeln der Anbetung des königlichen Gottes Cheonju. Jede Straße, von der Hauptstadt bis in die ländlichen Gebiete, hatte eine Kathedrale (auf sino-koreanisch als Cheonjudang romanisiert). In jeder Kathedrale gibt es einen Verantwortlichen für alle klerikalen Angelegenheiten. Er wird shinbu, ein Priester genannt“.
Diese Aufzeichnungen stimmen genau mit dem heutigen Katholizismus überein. Das „Lama Schloss“ ist Italiens Rom (Roma). „Baekdallok” ist der Heilige Petrus (San Pietro), einer von Jesu Schülern. „Gyowang“ ist der heutige „Gyohwang“ und „shinbu“ ist wortwörtlich ein katholischer Priester.
Papst Franziskus (Foto mit freundlicher Genehmigung der apostolischen Nuntiatur in Korea).
In diesem August wird Papst Franziskus Korea besuchen. Während seines Aufenthaltes wird Papst Franziskus am 15. August in Daegu eine Weihemesse und Seligsprechung durchführen und unter anderem den heiligen Boden der Haemi in Seosan /Chungcheongnam-do besuchen. Die Seligsprechung wird für Paul Yoon Ji-chung und 123 weitere Märtyrer erfolgen.
Als besonders bedeutende Veranstaltung seiner Reise nach Korea ist die Seligsprechung eine heilige Zeremonie, die eine Person benennt, die von der katholischen Kirche als „gesegnet" betrachtet wird. Eine Seligsprechung ist der Schritt vor der Heiligsprechung. Yoon Ji-chung und 123 Kollegen wurden wegen Störung der konfuzianischen Ordnung während des 18., 19. und 20. Jahrhunderts der Joseon-Zeit verfolgt.
Der Ort, an dem der Märtyrer Yoon Ji-chung den Katholizismus studierte, ist die heutige Myeondong Kathedrale. (Foto: Paik Hyun)
Wer war dieser Yoon Ji-chung, der als Erster auf der Liste der Märtyrer für die Seligsprechungen zu finden ist? Er wurde als "Paul" christianisiert und wurde mit einem adligen Namen geboren, mit dem der Yoon-Familie aus Haenam in Jeollanam-do. Joseons berühmtester Dichter, Yoon Seon-do, war sein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater. Der außergewöhnliche Künstler Yoon Du-suh war sein Urgroßvater. Seine Eltern gaben ihm den Namen Ji-chung, um ihn dazu zu ermutigen, seine Loyalität gegenüber dem König beizubehalten. Er hielt sich streng an die Regeln des Konfuzianismus und durchschritt mit dem Ablegen des Jinsai-Examens im Alter von 24 Jahren, die erste Tür auf dem Weg, ein Beamter zu werden.
Nachdem er jedoch „Die wahre Kenntnis von Gott" von Matteo Ricci (1552-1610), einem Jesuiten-Missionar in China gelesen hatte, lernte er das katholische Glaubensbekenntnis kennen und trat dem Glauben bei. 1791, anlässlich des Todes seiner Mutter, weigerte er sich, die traditionelle Konfuzius-Zeremonie durchzuführen. Aufgrund dessen kritisierten ihn seine Verwandten und seine konfuzianischen Mitgelehrten als undankbaren Sohn und beschuldigten ihn der Verletzung der konfuzianischen Ethik. Er achtete nicht auf den Druck um ihn herum und setzte seinen Glauben fort, wofür er am Ende hingerichtet wurde.
In Vorbereitung auf den anstehenden Papstbesuch werden die koreanischen Bischöfe vom 24. bis 28. März eine reguläre Versammlung abhalten. Die Besuchsvorbereitungen und die Zeremonie für die Seligsprechung dürften die Hauptthemen auf der Agenda des Treffens sein.
Präsidentin Park Geun-hye (rechts) beim Handschlag mit Kardinal Fernando Filoni, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker im Cheong Wa Dae am 2. Oktober(Foto: Cheong Wa Dae)
Der kommende Papstbesuch wurde durch die kontinuierliche Kommunikation zwischen der koreanischen Regierung und dem Heiligen Stuhl ermöglicht. Am 2. Oktober vergangenen Jahres, als sich Präsidentin Park Geun-hye mit Kardinal Fernando Filoni traf, dem Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, erwähnte sie Paul Yoon Ji-chung und die 123 Märtyrer und lud den Papst nach Korea ein. Sie sagte, sie höre von den fortlaufenden Diskussionen hinsichtlich der Seligsprechung und sagte: „Ich hoffe, man wird der Geister unserer Märtyrer als unschätzbares Erbe gedenken und zu einer schnellen Entscheidung kommen".
Das lange Sehnen koreanischer Katholiken nach einem makellosen Ruf der Märtyrer trägt endlich Früchte.
Von Wi Tack-whan, Paik Hyun
Autoren, Korea.net
whan23@korea.krÜbersetzung: Anja Kellner