Politik

14.07.2016

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Präsidentin Park Geun-hye hält am 13. Juli mit dem Bundespräsidenten der Schweizerischen Eidgenossenschaft Johann Schneider-Ammann ein Treffen ab.



Präsidentin Park Geun-hye hat mit ihrem Schweizer Amtskollegen, dem Bundespräsidenten der Schweizerischen Eidgenossenschaft Johann Schneider-Ammann, am 13. Juli im Cheong Wa Dae ein Treffen abgehalten.

Die beiden führenden Politiker betonten die Bedeutung eines Besuches im jeweils anderen Land - Besuche, die erstmalig stattfanden, seitdem die beiden Länder vor etwa 50 Jahren diplomatische Beziehungen aufgenommen hatten. Präsidentin Park hatte die Schweiz im Januar 2014 besucht.

Während ihrer Gespräche betonten die beiden Seiten die Notwendigkeit, diesen Impuls weiter zu verstärken, der vermehrt zu Treffen zwischen hochrangigen Vertretern beider Länder beigetragen hat. Sie einigten sich auf eine Zusammenarbeit, um das Ziel eines freien Handels und einer nachhaltigen Entwicklung der Weltwirtschaft zu erreichen.

Präsidentin Park sagte, dass die Zunahme des Protektionismus, der weltweit durch Großbritanniens Abkehr von der Europäischen Union ausgelöst worden sei, keinen positiven Effekt auf das nachhaltige Wachstum der globalen Wirtschaft gehabt habe. Sie rief ihren Schweizer Amtskollegen zu einer Zusammenarbeit für einen offenen, freien Handel auf. Bundespräsident Schweizer-Ammann entgegnete darauf, dass die beiden Länder ihre Kräfte bündeln sollten, um die Öffnung der Märkte voranzutreiben und die Ausbreitung des Protektionismus zu bewältigen.

Die beiden Politiker betonten auch, wie wichtig es sei, das seit einem Jahrzehnt bestehende Freihandelsabkommen zwischen Korea und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) auszubauen, einem Freihandelsblock, dem die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein angehören. Sie einigten sich darauf, Wege zum Ausbau des Freihandelsabkommens zu suchen, unter Berücksichtigung des sensiblen Themas der landwirtschaftlichen Produkte und unter Berücksichtigung von Koreas Handelsdefizit.

Der Schweizer Bundespräsident nannte Korea „das innovativste Land der Welt”. Er fügte hinzu, dass die Schweiz Koreas Erfolgsgeschichte von seinem rapiden Aufstieg im Technologiebereich als Vorbild nutzen werde. Er sprach die Hoffnung aus, dass die Schweiz den Weg von Korea einschlagen werde und dass die beiden Länder in den Bereichen Bildung, Innovation, vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) und Digitalisierung miteinander kooperieren würden.

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Der Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Ammann (hinten, links) und Präsidentin Park Geun-hye (hinten, rechts) wohnen der Unterzeichnung einer Absichtserklärung bei, welche die Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheitswesen und Forschung abdeckt.

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Der Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Ammann (links) und Präsidentin Park Geun-hye am 13. Juli beim Handschlag



Präsidentin Park pflichtete ihrem Amtskollegen bei, dass beide Nationen dabei sind, sich zu guten Partnern zu entwickeln, indem sie weiter in den Bereichen IT, Biotechnologie, Gesundheitswesen und insbesondere in den von Bundespräsident Ammann erwähnten Industrien zusammenarbeiten, die mit der vierten industriellen Revolution und der Digitalisierung zusammenhängen. Sie sagte, dass eine solche bilaterale Zusammenarbeit auf gegenwärtigen Innovationsprogrammen basieren solle, die für gemeinsame Forschungen zwischen Universitäten, Unternehmen und Forschungsinstituten ins Leben gerufen wurden.

Die beiden Staatsoberhäupter bekräftigten, wie wichtig es sei, mehr Arbeitsplätze zu schaffen und der Jugend eine bessere Zukunft zu bereiten. Sie einigten sich auch auf eine bessere Zusammenarbeit bei der Berufsausbildung. Präsidentin Park schlug vor, dass die beiden Regierungen die Zahl der Programme für junge Schüler in Hotels und anderen touristischen Einrichtungen erhöhen und solche Bildungsprogramme ausweiten sollten, damit sie auch die Fertigungsindustrie abdecken.

Präsidentin Park dankte der Schweiz für ihre Umsetzung der Resolutionen des UN-Sicherheitsrats gegen Nordkorea. Sie sagte, dass die Schweiz im Mai umfassende finanzielle Sanktionen gegen den Norden erlassen habe. Sie rief die Schweizer Regierung dazu auf, sich an den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zu beteiligen, den Norden davon abzuhalten, weiter zu provozieren und Atomwaffenprogramme durchzuführen.

Und schließlich erkannte Präsidentin Park den Beitrag der Schweiz zu Frieden und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel an, die in den vergangenen sechs Jahrzehnten Mitglied der Neutral Nations Supervisory Commission (NNSC) war. Der Schweizer Bundespräsident versprach, dass sein Land sich weiterhin für den Frieden und die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel einsetzen und ein verlässlicher Partner für Seoul bleiben werde.

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Präsidentin Park Geun-hye und der Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Ammann werden von Schülerinnen begrüßt, nachdem sie während einer Willkommenszeremonie am Chaeong Wa Dae am 13. Juli die Ehrengarde abgeschritten haben.



Von Wi Tack-whan, Sohn JiAe
Redakteure, Korea.net
Fotos: Cheong Wa Dae
whan23@korea.kr