Politik

11.02.2022

Präsident Moon Jae-in posiert für ein Foto, nachdem er an einem schriftlichen Interview mit der Nachrichtenagentur Yonhap und sieben anderen Nachrichtendiensten aus der ganzen Welt im Blauen Haus in Seoul teilgenommen hat. ⓒ Yonhap News

Präsident Moon Jae-in posiert für ein Foto, nachdem er an einem schriftlichen Interview mit der Nachrichtenagentur Yonhap und sieben anderen Nachrichtendiensten aus der ganzen Welt im Blauen Haus in Seoul teilgenommen hat. ⓒ Yonhap News


Von Park Hye Ri und Min Yea-Ji

„Auf dem letztjährigen Gipfel haben US-Präsident Biden und ich uns über die Ausrichtung der Nordkorea-Politik geeinigt – ein abgestufter und praktischer Ansatz und eine Lösung durch Dialog und Diplomatie. Ich schlug die Diskussion einer Kriegsende-Erklärung als Teil des Prozesses vor, um die feindlichen Beziehungen zu beenden, ein solideres Vertrauen aufzubauen und auf eine Denuklearisierung und einen Friedensvertrag hinzuarbeiten. Wenn Nordkorea und die Vereinigten Staaten erneut zu Gesprächen und Verhandlungen an einen Tisch kommen, erwarte ich, dass ein fortgeschritteneres Ergebnis erzielt wird“, sagte der südkoreanische Präsident Moon Jae-in.

Präsident Moon fügte hinzu: „Eine Erklärung zum Ende des Krieges ist nützlich, da sie einen Prozess zur Förderung des gegenseitigen Vertrauens und einen Schritt in Richtung Denuklearisierung und Institutionalisierung des Friedens auf der koreanischen Halbinsel bedeutet und gleichzeitig die feindlichen Beziehungen beendet“.

Er machte diese Aussagen in einem schriftlichen Interview mit der Nachrichtenagentur Yonhap News und sieben anderen Nachrichtendiensten.

„Während meiner fünfjährigen Amtszeit habe ich nach einem Weg gesucht, die eskalierende Kriegskrise zu überwinden und dem Frieden näher zu kommen. Was ich als am lohnendsten ansehe, ist, dass ich dazu beigetragen habe, die Richtung hin zu Dialog und Diplomatie statt militärischer Konfrontation zu ändern“, unterstrich Moon.

Er fuhr fort: „Wenn der Dialog und die diplomatischen Bemühungen, die die beiden Teile Koreas und die Vereinigten Staaten gemeinsam unternommen haben, in Form einer Denuklearisierung und der Schaffung eines dauerhaften Friedens auf der koreanischen Halbinsel zum Tragen kommen, wird dies zu einer unbestreitbaren historischen Leistung für alle Parteien.“

Auf die Frage, ob ein innerkoreanischer Gipfel vor Ende seiner Amtszeit von Präsident Moon stattfindet, sagte Moon, es sei nicht wünschenswert, Voraussetzungen für den Dialog zu schaffen. Solange die Dialogbereitschaft vorhanden sei, spiele es keine Rolle, ob der Gipfel persönlich oder virtuell stattfindet.

In Bezug auf eine Hotline zwischen dem Süden und Norden sagte Moon: „: Der Vorsitzende Kim Jong Un und ich haben uns mehrmals getroffen und viel miteinander gesprochen, wodurch durch enge Kommunikation gegenseitiges Vertrauen aufgebaut wurde. Auch wenn wir uns nicht treffen konnten, wurde die notwendige Kommunikation fortgesetzt. Ich hoffe, dass die umfangreichen Bemühungen, die der Vorsitzende Kim und ich gemeinsam unternommen haben, zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden.“

Moon bezeichnete Japans Vorstoß, eine Mine auf ihrer Insel Sado im Zusammenhang mit Zwangsarbeit während des Krieges zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erklären, als „beunruhigend“, hoffte jedoch auf eine Zusammenarbeit bei „zukünftigen Aufgaben“.

„Bedauerlicherweise hat die japanische Regierung jedoch kürzlich damit begonnen, für eine Mine auf ihrer Insel Sado die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes zu beantragen. Dies ist beunruhigend in einer Zeit, in der wir Probleme lösen sollten, die mit unserer Geschichte verbunden sind, und uns um die Entwicklung zukunftsorientierter Beziehungen bemühen sollten“, erklärte der Präsident.

Moon betont: „Neben den Bemühungen um einen Dialog, um Fortschritte in geschichtsbezogenen Fragen zu erzielen, wächst die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit zwischen Korea und Japan zu stärken, um zukünftige Aufgaben zu bewältigen.“

In Bezug auf China und 15 lateinamerikanische Länder, die in diesem Jahr den 60. bzw. 30. Jubiläum der diplomatischen Beziehungen feiern, erwähnte der Präsident die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit mit jedem Land weiter zu vertiefen und einen aktiveren menschlichen und kulturellen Austausch zu fördern.

Zu seinen Gefühlen am Ende seiner Amtszeit sagte Moon: „Die Republik Korea ist auf der Grundlage umfassender Überlegungen zu Wirtschaft, Landesverteidigung, Außenpolitik, Kultur, Gesundheitswesen und medizinischer Versorgung zu einer der 10 führenden Nationen der Welt geworden.“

„Ich bin sehr stolz auf die erstaunlichen nationalen Errungenschaften, die zusammen mit unserem Volk erreicht wurden“, erklärte Moon.

Als nationale Aufgaben, die die Zukunft des Landes bestimmen, sollten von der nächsten Regierung unabhängig von ihrer Regierungsphilosophie durchgeführt werden, wählte Moon die große digitale und grüne Transformation durch die koreanische Version des New Deal, ein Zeitalter der CO2-Neutralität und die Bemühungen, die Situation auf der koreanischen Halbinsel unter Kontrolle zu bringen und den Frieden zu institutionalisieren.

hrhr@korea.kr