Forscher haben eine neue Technik entwickelt, um genetische Informationen zu analysieren, welche die RGEN-Methode (RNA-guided engineered nuclease) verwendet, die vom bakteriellen „Immunsystem“ CRISPR/Cas abgeleitet ist. Die Technologie ermöglicht Wissenschaftlern den Schnitt von DNA-Sequenzen, einschließlich krebserzeugender Mutationen, um sie schnell und kostengünstig zu analysieren, ohne den gegenwärtig benötigten DNA-Sequencer zu verwenden.
Laut dem Ministerium für Wissenschaft, ICT und Zukunftsplanung wurden die Ergebnisse am 20. Januar in der Online-Ausgabe von „Nature Communications“ veröffentlicht. Ein Forscherteam der Seoul National University, das von Professor Kim Jin-soo und Kim Seokjoong von ToolGen, einem Unternehmen für Genomtechnik, geleitet wird, führte das Forschungsprojekt durch.
Die Forscher entwickelten RGENs, die Schnitte an normalen oder krebserregenden DNA-Sequenzen vornehmen und gleichzeitig das Vorhandensein von Mutationen ermitteln können. Bislang wurden RGENs in großem Umfang für gezielte genetische Veränderungen in den Zellen von Tieren und Pflanzen verwendet, aber mit dieser neuen Entwicklung besteht die Möglichkeit, die RGENs für genetische Diagnostik zu verwenden.
Die Forschung über diese neu entwickelte Analysemethode für genetische Informationen unter Verwendung von RGENs ist in der Online-Ausgabe von „Nature Communications“ nachzulesen (Bild mit freundlicher Genehmigung von Professor Kim Jin-soo).
Die Forscher sagen voraus, dass die neue Technologie drastische Auswirkungen auf die Art und Weise haben wird, wie Genotypisierung durchgeführt wird. Genotypisierung bezeichnet den Prozess der Festlegung von Genotypen oder DNA-Variationen von Individuen und wird häufig verwendet, um Individuen in gerichtsmedizinischen Einrichtungen zu unterscheiden oder genetische Variationen zu ermitteln, die mit Krankheiten wie Krebs in Verbindung gebracht werden. Gegenwärtig ist die RFLP (Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus)-Analyse eine der am häufigsten verwendeten Methoden der Genotypisierung. Sie involviert die Fragmentierung einer DNA-Probe, indem Restriktionsenzyme benutzt werden, die DNA erkennen und Schnitte an ihnen vornehmen können. Die RFLP-Analyse ist allerdings durch die Verfügbarkeit von geeigneten Restriktionsenzymen begrenzt. Die Forscher sagten, dass die genetische Diagnose vereinfacht wird und in einem größeren Umfang angewendet werden kann, wenn die RGENs die Restriktionsenzyme ersetzen können.
Insbesondere wird es mit der neuen Methode keine Notwendigkeit für einen sehr kostspieligen DNA-Sequencer geben. Stattdessen kann ein Instrument für die Gel-Elektrophorese verwendet werden, und das macht die Genotypisierung viel einfacher und billiger. Forscher sagen, dass die neue Technologie in einer Vielzahl von genetischen Analysen eingesetzt werden kann.
Eine Übersicht über die RGEN-RFLP-Analyse (Abbildung mit freundlicher Genehmigung von Professor Kim Jin-soo)
„Die neue Technologie wurde ursprünglich entwickelt, um Mutationen aufzudecken, die in Zellen durch die RGENs selbst herbeigeführt werden, aber sie ist auch ein effektives Mittel für die Genanalyse”, sagte Professor Kim Jin-soo. „Wir planen, einen Baukasten für die Krebsdiagnose zu entwickeln, bei dem RGENs eingesetzt werden, um krebsauslösende Mutationen in einem frühen Stadium zu entdecken.“
Von Limb Jae-un
Redakteur, Korea.net
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