Gesellschaft

13.09.2017

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Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder besucht am 11. September das ‚House of Sharing‘ in Gwangju, in der Provinz Gyeonggi-do. Er schenkt ein Foto von einer Statue von Anne Frank. Der Bürgermeister der Stadt Gwangmyeong Yang Ki-dae gibt den Opfern der Sexsklaverei der japanischen Armee ein Foto, in dem eine Mädchenstatue für den Frieden und ein Blumengarten zu sehen sind.



Von Min Yea-Ji | Fotos: Stadt Gwangmyeong | Stand: 13. September 2017

Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder besuchte am 11. September das ‚House of Sharing‘, ein Heim für Ex-Sexsklavinnen der japanischen Armee während der japanischen Kolonialzeit und des Zweiten Weltkrieges, in Korea.

Der Bürgermeister der Stadt Gwangmyeong Yang Ki-dae lud ihn zum ‚House of Sharing‘ ein.

„Der Bürgermeister Yang Ki-dae ist seit Langem ein Freund des ‚House of Sharing‘. Er hat vorher die Trostfrauen in die Gwangmyeong-Höhle, eine Touristenattraktion in der Stadt, eingeladen und ein Prozent der Gewinne für das ‚House of Sharing‘ gespendet", sagte eine Beamtin der Stadt Gwangmyeong.

„Da sich Gerhard Schröder bei den Opfern in den Nachbarländern Deutschlands entschuldigte und sie entschädigte, könnte sein Besuch für koreanische Ex-Sexsklavinnen einen Trost geben und zudem eine Botschaft an Japan schicken", fügte sie hinzu.

Schröder kam um 3 Uhr im ‚House of Sharing‘ an. Er legte einen Blumenstrauß am Denkmal nieder und zollte Tribut. Ahn Shin-Kwon, Leiter des ‚House of Sharing‘, informierte ihn über die Mädchenstatue, die die Opfer der Sexsklaverei der japanischen Armee symbolisiert. Er erklärte auch die Büsten der Opfer, die bereits verstorben sind.

Schröder besichtigte das „Museum of Sexual Slavery Committed by the Japanese Military" und dann traf er persönlich vier koreanische Trostfrauen: Lee Yong-Su, Lee Ok-Sun, Park Ok-Sun und Ha Jeom-Yeon, die alle über neunzig Jahre alt sind.

„Ich habe gehört, Sie wollen keine Rache. Sie wollen nur die Anerkennung Ihres Leides und eine Entschuldigung“, sagte der ehemalige Kanzler. Dabei drückte er seine Hoffnung, dass Japan der Vergangenheit ins Auge sieht, während die Opfer noch am Leben sind."

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Lee Yong-Su, ein Opfer der sexuellen Sexsklaverei aus der japanischen Kolonialzeit und dem Zweiten Weltkrieg, schenkt dem ehemaligen Bundeskanzler ein Abzeichen, das die Kriegsopfer der Sexsklaverei der japanischen Armee symbolisiert.



Lee Yong-Su, einer der Opfer der Sexsklaverei der japanischen Armee, schenkte dem ehemaligen Bundeskanzler ein Abzeichen, das die Mädchenstatue repräsentiert. Dabei drückte sie ihre Dankbarkeit aus: „Ich finde, es ist wirklich gut, dass die Opfer des Holocaust eine Entschuldigung des ehemaligen Bundeskanzlers Schröder erhalten haben. Ich werde nie vergessen, dass er den ganzen Weg hierher gekommen ist, um unsere Herzen zu trösten."

Schröder schenkte ein Foto von einer Statue von Anne Frank und spendete 10 Millionen Won (ca. 7.300 Euro). Das ‚House of Sharing‘ gab ihm als Geschenk ein Gemälde von Kim Sun-Deok, einem verstorbenen Opfer, und eine Miniatur der Mädchenstatue.

„Mit Tränen für ein großes Leid“, diesen Satz hinterließ er im Gästebuch des ‚House of Sharing’.

jesimin@korea.kr