„Die Friedensstatue“, die das Opfer der sexuellen Sklaverei aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in Japan darstellt, wurde in der Sektion „Was kommt nach dem Mangel an Meinungsfreiheit“ bei der Aich Triennale 2019 eingerichtet. ⓒ Yonhap News
Von
Lee Kyoung Mi und
Min Yea-Ji
Die südkoreanische Regierung äußerte ihr Bedauern über den Schritt der Regierung von Tokio, die Ausstellung einer Statue eines Mädchens, das die Opfer der sexuellen Sklaverei aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in Japan darstellt, auf einem internationalen Kunstfestival in der zentraljapanischen Präfektur Aichi einzustellen. Auch in Japan gibt es kritische Stimmen.
Die Aichi Triennale 2019, die am 1. August im Aichi Arts Center begann, zog die große Aufmerksamkeit auf sich, da die Statue eines Mädchens des Friedens, die die Opfer der sexuellen Sklaverei während des Krieges durch das japanische Militär darstellt, erstmals in dem staatlichen Museum Japans ausgestellt wurde.
Die Statue des Mädchens war Teil einer Ausstellung in der Sektion des Kunstfestivals mit dem Titel „Was kommt nach dem Mangel an Meinungsfreiheit?'“.
Die Entscheidung, die Statue aus dem Blickfeld zu entfernen, wurde drei Tage nach der Eröffnung eines der größten Festivals für zeitgenössische Kunst Japans in Nagoya getroffen.
Der Bürgermeister von Nagoya, Takashi Kawamura, forderte am Freitag, die Statue zu entfernen, und argumentierte, dass die finanziellen Mittel der Regierung nicht für die Präsentation der Statue verwendet werden sollten.
In der Zwischenzeit erklärten die Veranstalter der Aichi Triennale auf einer Pressekonferenz, sie würden die Sektion schließen, hauptsächlich wegen wachsender Sicherheitsbedenken. Sie fügten hinzu, dass die Triennale viele E-Mails, Telefonanrufe und Faxe erhalten habe, die die öffentliche Sicherheit bei der Veranstaltung gefährdet hätten.
Der Sprecher des Ministeriums für Kultur, Sport und Tourismus, Kim Jin-gon, sagte, es sei sehr bedauerlich, dass die Ausstellung der „Statue eines Mädchens des Friedens“ in der Aichi Triennale 2019 gestoppt wurde.
„Die Freiheit der Schöpfung und des Ausdrucks von Kultur und Kunst sollte auf jeden Fall respektiert werden. Wir hoffen, dass die Darstellung so schnell wie möglich normalisiert wird", betonte Kim.
Auch in Japan gibt es kritische Stimmen.
Am 3. August gab das Exekutivkomitee der Triennale, das die Sektion „Was kommt nach mangelnder Meinungsfreiheit‘“ organisierte, ein Pressebriefing und warf vor: „Es gibt kein Wort dafür, diese historische Gewalt zu beschreiben. Der Vorfall ist der schlimmste Fall von Zensur in Japan seit dem Zweiten Weltkrieg.“
Die japanische Tageszeitung Asahi Shimbun schrieb: „Die Leute, die die Ausstellung besuchten, hatten wahrscheinlich gemischte Meinungen, aber auf jeden Fall hätten sie die Möglichkeit gehabt, über die Meinungsfreiheit nachzudenken. Jetzt ist diese Gelegenheit vertan."
„Manchmal gibt es Zensur und Kritik seitens der Behörden, manchmal gibt es Protest und Drohung. Dieses Mal hat die Meinungsfreiheit einen hilflosen Rückzug erlitten. Sollte ein Kunstwerk nicht kontrovers sein, weil es uns Unterschiede in unseren Werten erkennen lässt? Dafür sollte es über alles geschätzt werden", hieß es.
Andere Zeitungen wie Tokyo Shimbun und Mainichi Shimbun gaben am 4. August eine gemeinsame Erklärung heraus, in der sie sagten: „Das Ausschließen von Äußerungen, die gegen die Regierung verstoßen, ist im Wesentlichen eine Form der Zensur. Wenn man hinterhältige terroristische Warnungen und Drohungen nicht kritisiert, die unsere Demokratie angreifen, ist das ein weiteres großes Problem."
Darüber hinaus sollen rund 100 Zivilisten außerhalb des Museums eine Demonstration abgehalten haben, bei der der Schutz der Meinungsfreiheit gefordert wurde.
Der Japan P.E.N. Club, eine Gruppe bekannter japanischer Künstler, veröffentlichte ebenfalls eine Erklärung, in der die Fortsetzung der Ausstellung gefordert wurde. Der Club prangerte das Vorgehen seiner Regierung an und erklärte: „Die Kommentare der japanischen Politiker zu dieser Ausstellung spiegeln den politischen Druck wider. Die japanische Administration sollte einen Raum schaffen, in dem der Künstler und das Publikum miteinander kommunizieren können, um ein größeres öffentliches Forum zu schaffen."
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