Durch die anhaltende Coronavirus-Pandemie leiden immer mehr Menschen unter Stress und Depression. Das Foto vom 23. März zeigt zwei Gäste in einem Café nahe der Keimyung Universität in Daegu, die sich so weit wie möglich voneinander weggesetzt haben.
Von
Xu Aiying und
Elena Kubitzki | Fotos:
Yonhap News
Eine Angestellte fühlt sich unruhig und kann sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren.
Stattdessen macht sie sich Sorgen über die ununterbrochenen COVID-19-Nachrichten und die Ansteckungsgefahr in der vollen U-Bahn und an anderen öffentlichen Plätzen. Dass sie ihren geplanten Frühjahrsurlaub absagen musste und nur noch von zu Hause aus arbeitet, verstärkt ihre Gefühle von Isolation und Depression.
Durch die anhaltende Coronavirus-Pandemie leiden immer mehr Menschen unter Stress und Depression. In Korea wird in letzter Zeit vom "Corona Blue" gesprochen, ein neuer Begriff, der die mit den Sorgen über das Virus einhergehende Bedrücktheit und Depression beschreibt.
Experten geben zu bedenken, dass nicht nur die physische Prävention wichtig ist, sondern auch eine mentale Prävention eine wichtige Rolle in der Überwindung des Virus spielt. Über einen verlängerten Zeitraum hinweg unter erhöhtem Stress zu stehen, könne nicht nur die mentale Gesundheit beeinträchtigen, sondern sich sogar negativ auf das Immunsystem auswirken. Somit sei eine zu große Sorge, dass man sich theoretisch überall anstecken könnte, an und für sich eine Gefahr für die Gesundheit.
Doktor Seok Jeong-Ho vom Gangnam Severance Hospital in Seoul rät, einen steten Rhythmus im Alltag aufrechtzuerhalten, um der Corona-Depression entgegenzuwirken. So wäre ein Spaziergang im Freien oder das Joggen in einem Park, das man auch alleine sehr gut tun kann, eine gute Art in bessere Stimmung zu kommen.
Auch ein Überfluss an Nachrichten zu den Entwicklungen des Coronavirus kann schädlich für die geistige Gesundheit sein. Daher empfiehlt Doktor Seok, eine bestimmte Zeit für den Konsum von Nachrichten festzulegen und sich abgesehen davon von Neuigkeiten abzuschirmen.
Oncheon Stream Park in Busan: Spaziergänge im Freien oder Individualsport können förderlich für die geistige Gesundheit sein. Personen, die unter anhaltender Corona-Depression leiden, sollten sich über Möglichkeiten der psychiatrischen Beratung informieren.
Im Zweifelsfall ist die psychiatrische Beratung das effektivste Mittel, mit einer anhaltenden Corona-Depression umzugehen.
In Korea bieten deshalb seit dem 9. März die Koreanischen Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (KCDC) zusammen mit der Korean Psychological Association die Möglichkeit zur psychiatrischen Beratung an.
Die KCDC bieten unter ihrer kostenfreien Hotline (1339) psychiatrische Beratung an und auch die Korean Psychological Association gibt per Telefon kostenlose Beratung von 9 bis 21 Uhr (070-5067-2619, 070-5067-2819). COVID-19-Patienten und ihre Familienmitglieder können außerdem das Nationale Traumazentrum erreichen (02-2204-0001 oder 0002) und Personen, die unter Quarantäne stehen, können sich an das Gemeindezentrum für psychische Gesundheit wenden (1577-0199).
xuaiy@korea.kr