Wirtschaft

06.01.2017

Korea hat laut einem Bericht, der am 3. Januar vom Ministerium für Handel, Industrie und Energie veröffentlicht wurde, im letzten Jahr bei den ausländischen Direktinvestitionen (FDI, foreign direct investment) ein neues Rekordhoch erzielt. 

2016 belief sich der Gesamtumfang der ausländischen Direktinvestitionen nach Korea auf 21,3 Milliarden US-Dollar, 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr, als bereits Rekordzahlen erreicht wurden. Bereits im zweiten Jahr in Folge haben die ausländischen Direktinvestitionen nach Korea die Marke von 20 Milliarden US-Dollar überschritten. 

Es scheint, dass die Investitionen im Dienstleistungssektor und im grünen Bereich, eine Form der ausländischen Direktinvestitionen, bei denen ein Mutterunternehmen seinen Betrieb in einem fremden Land von Grund auf aufbaut, eine entscheidende Rolle für die Zunahme der FDI im Jahr 2016 spielten.  

Im Dienstleistungssektor wurde ein Rekordhoch von 15,51 Milliarden US-Dollar erzielt, ein Zuwachs um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Sektor hat seit 2011 über einen Zeitraum von sechs Jahren stetig zugelegt. Die Investitionen in den Herstellungssektor sind im Vergleich zum Vorjahr von den 5,13 Milliarden des letzten Jahres um 12,4 Prozent gestiegen. Seit dem letzten Jahr haben die Gesamtinvestitionen im Herstellungssektor die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschritten. Begonnen wurde mit den Berechnungen im Jahr 1962, als die Daten erstmalig von dem Ministerium erhoben wurden.  

Investitionen im grünen Bereich erreichten die Marke von 15,02 Milliarden US-Dollar, sie stiegen um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Wachstum ist ein Hinweis darauf, dass Unternehmen aus aller Welt in Korea als Produktionsbasis investieren wollen. 

Die Investionen in Form von Unternehmenszusammenschlüssen und -übernahmen (M&A, mergers & acquisitions) spiegelten den weltweiten Rückgang in diesem Bereich wider: Sie lagen bei nur 6,27 Milliarden US-Dollar, ein Minus von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Betrag der ausländischen Direktinvestitionen, der in Seoul eintraf, lag bei 9,76 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang von 40,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine Abnahme bei den Investitionen in M&A trotz der Zunahme der gesamten ausländischen Direktinvestitionen sei der Grund, so das Ministerium.  

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Ein Vertreter des Ministeriums für Handel, Industrie und Energie gibt am 3. Januar im Sejong-Regierungskomplex ein Briefing über die Trends der ausländischen Direktinvestitionen für 2016.



Die Europäische Union (EU) war der größte Investor in Korea mit Investitionen in Höhe von 7,4 Milliarden US-Dollar, das Dreifache des Betrags vom Vorjahr. Trotz Bedenken über den Brexit konnte bei den Investitionen im Dienstleistungs- und Herstellungssektor ein enormes Wachstum verzeichnet werden. Chemieingenieurwesen, Biomedizin, Industriemaschinerie und Equipment profitierten im Herstellungssektor, während Unternehmen in den Bereichen Finanzen, Businessdienstleistungen, regionale Entwicklung und Bauwesen den Dienstleistungssektor anführten. 

Chinesische Unternehmen haben im letzten Jahr 2,05 Milliarden US-Dollar in Korea investiert, 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. In den vergangenen drei Jahren verzeichnen die chinesischen Investitionen in Korea einen Aufwärtstrend, und die ausländischen Gesamtinvestitionen aus China haben nun die Marke von zehn Milliarden US-Dollar überschritten. In dem einen Jahr, das seit dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens zwischen Korea und China vergangen ist, hat sich der Umfang der Investitionen von den Bereichen Immobilien und Finanzen auf Sektoren wie Kunst und Kultur, Elektroautos, Robotik, Tourismus und sogar Lebensmittel ausgeweitet.  

Von Lee Hana
Redaktion Korea.net 
Foto: Ministerium für Handel, Industrie und Energie 
hlee10@korea.kr