Gesellschaft

20.06.2018

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Der Minister für Kultur, Sport und Tourismus Do Jonghwan enthüllt am 20. Juni in Anwesenheit russischer Amtsträger eine Bronzestatue der koreanischen Schriftstellerin Park Kyong-ni an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg in Russland. Ⓒ Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus


Von Korea.net | Stand: 20. Juni 2018

Auf dem Campus der Staatlichen Universität Sankt Petersburg in Russland ist eine Bronzestatue der berühmten koreanischen Schriftstellerin Park Kyong-ni (1926–2008) errichtet worden. 

Park zählt zu den am höchsten gelobten Autoren des Landes und ist bekannt für ihren epischen Roman „Toji“ („Das Land“), der eine Familie vom späten Joseon bis zur Kolonialzeit, vom Zusammenbruch bis zu ihrer Wiederauferstehung begleitet. 

Am 20. Juni, einen Tag vor Präsident Moon Jae-ins Staatsbesuch in Russland, wurde die 135 cm große Statue, die die Autorin mit einem Buch in ihren Händen zeigt, vor dem Gebäude der Orientalistik veröffentlicht. 

Auf dem Granitsockel – 850 mm hoch und rechteckig – ist eine Inschrift in koreanischer und russischer Sprache zu sehen. Es handelt sich dabei um eine Zeile aus Parks Gedicht „Leben“: „Warum sind Trauer wie Freude so brillant?“

In russischer Sprache findet sich zudem eine Vorstellung der Autorin auf dem Stein: Die bedeutende koreanische Autorin Park Kyong-ni, geboren in Tongyeong in der Provinz Gyeongsangnam-do, schuf bis zu ihrem Tod im Alter von 82 Jahren eine Reihe von Romanen, Gedichten und Essays. Zu ihren Hauptwerken gehört der epische Roman „Toji“, der die Turbulenzen der modernen und zeitgenössischen koreanischen Geschichte schildert. Mit tiefer Reflexionsfähigkeit und unerschütterlichem Glauben an die Menschenwürde verwob Park in ihrem fließenden, kühnen Schreibstil das Schicksal der Nation und das Individuum zu einem literarischen Denkmal.


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Eine Bronzestatue zu Ehren der Autorin Park Kyong-ni wird an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg in Russland aufgestellt. Das Bild zeigt die Statue vor ihrer offiziellen Enthüllung am 20. Juni. Ⓒ Korea-Russland-Dialog


Die 1724 gegründete Universität hat zahlreiche Künstler und Wissenschaftler hervorgebracht. Im Gebäude der Asien- und Afrika-Wissenschaften unterrichtete Kim Byeong-ok, ein Joseon-Dolmetscher, zwischen 1897 und 1917 Koreanisch – eine Premiere für ein europäisches Land. 

Die Initiative zur Errichtung der Statue nahm 2013 im Rahmen eines kulturellen und diplomatischen Projekts des Korea-Russland-Dialogs, einer privaten Organisation, die den Dialog zwischen Seoul und Moskau fördert, ihren Anfang. Russland bat die Organisation 2012 um die Errichtung einer Bronzestatue des russischen Dichters und Schriftstellers Aleksandr Pushkin in Seoul, was im November 2013 mit einer Puschkin-Statue im Hotel Lotte im Bezirk Jung-gu in Seoul in die Tat umgesetzt wurde. Mit der Skulptur der Autorin Park Kyong-ni gibt es nun in Russland ihr Gegenstück. 

Der russische Minister für Kultur Vladimir Rostislavovich Medinsky sagte während der Enthüllungszeremonie: „So wie Puschkin hier in Russland seit langem beliebt ist, schätzt das koreanische Volk Park Kyong-ni und ist sehr stolz auf ihre Arbeit.“

Und er fügte hinzu: „Wir hoffen, dass diese Statue zu einem Symbol des literarischen Austauschs und der Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern wird.“

An der Zeremonie nahmen etwa 50 Personen teil, darunter der Minister für Kultur, Sport und Tourismus Do Jonghwan, der koreanische Botschafter in Russland Woo Yoon-keun und Kim Young Joo, die Tochter der Autorin und Vorsitzende der Toji-Kulturstiftung. 

jiae5853@korea.kr