Ausland


Die Koreanische Welle schwappt nach Wien

Das neue Korea Kulturzentrum eröffnete am 9. Mai in Wien unter Anwesenheit des südkoreanischen Premierminister Han Duck-soo und Vizekanzler Werner Kogler

Zur Feier der Eröffnung fanden die ganze Woche Veranstaltungen im Kultursalon des Korea Kulturzentrums in der Kärntner Straße statt. An der Eröffnungszeremonie nahmen der koreanische Premierminister Han Duck-soo, der Zweite Vizeaußenminister Lee Dohoon, der Botschafter in Österreich Ham Sang Wook, der Direktor des Korean Culture and Information Service Kim Jangho, der Direktor des Kulturzentrums Rim Jin Hong und der ehemalige österreichische Bundespräsident Heinz Fischer sowie Vizekanzler und Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport Werner Kogler teil. Rund 50 Personen aus den Bereichen Politik, Kultur und Medien waren anwesend, darunter auch Sabine Haag, Direktorin des Kunsthistorischen Museums oder Johannes Meissl, Vizerektor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.


Am 8. Mai 2023 empfing Bundeskanzler Karl Nehammer (r.) den Premierminister der Republik Korea, Han Duck-soo (l.) zu einem Arbeitsgespräch im Bundeskanzleramt. © BKA, Andy Wenzel

Am 8. Mai 2023 empfing Bundeskanzler Karl Nehammer (r.) den Premierminister der Republik Korea, Han Duck-soo (l.) zu einem Arbeitsgespräch im Bundeskanzleramt. © BKA, Andy Wenzel


Das Programm der Eröffnungsfeier

Zur feierlichen Eröffnung gab es musikalische Darbietungen von Künstler*innen aus beiden Ländern.

Zuerst fanden auf der Kärntner Straße vor dem Korea Kulturzentrum Performances der K-Pop Dance Cover Group Unlxmited statt, danach zeigten "WeMu" die traditionelle koreanische Kunstform Gilnori (길놀이), eine Art Straßenmusik und Tanz, die früher oft vor dem Beginn der Hauptaufführung stattfand.


Eröffnet wurde das Konzert für geladene Gäste im Kultursalon dann von einem Trio, bestehend aus der Violinistin Sunok Lee, dem Jazzpianisten Gerald Schuller und dem Komponisten Johannes Kretz, die eine Fusion von klassischer Musik und eines koreanischen Volksliedes performen. Ihnen folgten die bekannte Sopranistin Sumi Jo, das Musikensemble Wemu (Fusion) und das Duo CelloGayageum von Sol Daniel Kim und Dayoung Yoon (Crossover). 


Unterdessen war in der Galerie des Kulturzentrums die Ausstellung „Hanji und Bojagi – Die Farben und Formen Koreas“ zu sehen, in welcher der Künstler Lee Seung-Chul moderne Kunstwerke aus dem koreanischen Papier (genannt “Hanji”) und traditionellen koreanischen Einschlagtücher („Bojagi“) zeigt. Die Ausstellung läuft noch bis 31. Juli.


Für andere Kultur- und Koreainteressierte gab es dann am 10. Mai ein einstündiges Konzert der koreanischen Musikgruppe WeMu, welche neue und kreative Musik unter Verwendung von Rhythmen und Melodien aus traditionellen koreanischen schamanischen Ritualen produziert. Am 11. Mai traten dann das Duo CelloGayageum des Österreichers Sol Daniel Kim und der Koreanerin Dayoung Yoon ebenfalls erneut mit ihrer Crossover-Musik für einen ganzen Konzertabend im Korea Kulturzentrum auf. Abschließend fand am 12. Mai noch ein “After Work Konzert” mit klassischer Musik gespielt von Studierenden der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien statt.

Über das Korea Kulturzentrum

Das Korea Kulturzentrum an der Kärntner Straße 43 verfügt über vier Stockwerke (ca. 890 m²) mit verschiedenen öffentlichen Räumen wie einem Kultursalon für Konzerte und Vorträge, einer Galerie, einer Bibliothek, einem Klassenzimmer des King Sejong Institute und einem koreanischen Hanok Erlebnisraum.

Für die Zukunft sind weitere diverse Programme wie Kunstausstellungen, Aufführungen, Koreanischkurse am King Sejong Institute und K-Pop-Tanzkurse geplant. 


Ein Verantwortlicher des koreanischen Ministeriums für Kultur, Sport und Tourismus sagte: „Die Eröffnung des Korea Kulturzentrums in Österreich ist von Bedeutung in einer Zeit, in der sich der kulturelle und künstlerische Austausch aufgrund des Ausbaus der strategischen Partnerschaft und den Abschluss eines Kulturabkommens zwischen den beiden Ländern vertieft. In Österreich, das als Zentrum der europäischen klassischen Kultur bezeichnet werden kann, gewinnen K-Pop, Filme und Dramen aus Korea an Popularität, und das Interesse und die Resonanz auf die koreanische Kultur sind groß. 

Wir denken, dass das Korea Kulturzentrum Wien eine wichtige Rolle als Zentrum der koreanischen Welle in Österreich spielen wird.“