Ausland



Von Christine Kottig


Obwohl Kaffee erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts durch westliche Einflüsse nach Korea gebracht wurde, ist das Heißgetränk heute ein fester Bestandteil des koreanischen Lebensstils. Für viele startet kein Tag ohne einen Iced Americano, abgekürzt „AA" vom koreanischen 이스 메리카노. Deshalb findet sich an nahezu jeder Straßenecke in Südkorea ein Café. Vom weltbekannten amerikanischen Kaffeehaus Starbucks über koreanische Ketten wie Compose Coffee, A TwosomePlace oder Angel-in-us hin zu kleinen, privat geführten Themen-Cafés ist Korea ein Eldorado für Kaffeeliebhaber. Und die Liebe für Kaffee ergreift nicht nur die durchschnittliche Bevölkerung. Viele koreanische Prominente schicken gerne Coffee-Trucks als Geschenke an die Drehorte und Filmsets ihrer Freunde und Kollegen.

Mittlerweile fokussieren sich koreanische Cafés aber nicht nur auf klassische Kaffeespezialitäten, sondern entwickeln und folgen neuen Trends, die auch in der westlichen Welt gut ankommen. Vielen ist etwa der Dalgona Kaffee bekannt, bei dem ein fester Schaum aus Instantkaffee, Wasser und Zucker auf heißer Milch serviert wird. Benannt wurde das Getränk durch die koreanische Süßigkeit Dalgona (달고나).

Längst ist ein Besuch von Cafés zur beliebten Freizeitbeschäftigung von Einheimischen und Touristen gleichermaßen geworden. Aber anstatt in die üblichen Kaffeehäuser zu gehen, statten viele lieber einem der fantasiereichen Themen-Cafés einen Besuch ab. Während du deinen Kaffee genießt, kannst du etwa im Nuldam Place einen Brief an dein Zukunft-Ich schreiben, im Thanks Nature Café Schafe streicheln oder bekommst im Ddong Café dein Getränk in einer Toilettenschüssel serviert.


Über die Autorin:

Christine Kottig, Masterstudentin der Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. Sie absolvierte 2024 ein Praktikum im Koreanischen Kulturzentrum und hat ein ausgeprägtes Interesse an der koreanischen Kultur von der Prähistorie bis zur Gegenwart.