Von Christine Kottig
Der König des Himmels, Hwanin (환인), hatte einen Sohn namens Hwanung (환웅), der auf Erden leben wollte. Daraufhin entsandte ihn Hwanin zusammen mit 3.000 Begleitern gen Erde. Dort angekommen, gründete Hwanung die Stadt Sinsi (신시) und lehrte den Menschen Gesetze, Moral, Kultur, Medizin und Landwirtschaft. Ein Tiger und ein Bär beteten Hwanung an, sie in Menschen zu verwandeln. Hwanung war bereit, dieser Bitte unter der Bedingung nachzukommen, dass der Bär und Tiger 100 Tage lang das Sonnenlicht meiden und sich in dieser Zeit nur von Beifuß und Knoblauch ernähren. Bereits nach 20 Tagen gab der Tiger auf. Der Bär blieb standhaft und wurde nach den 100 Tagen in eine Frau verwandelt. Die Frau namens Ungnyeo (웅녀) war aber allein und wurde traurig, dass sie weder Mann noch Sohn hatte. Hwanung, gerührt von Ihren Gebeten, nahm sie zur Frau. Ihren Sohn nannten sie Dangun.
Jener soll 2333 v. Chr. den Thron bestiegen und das Königreich Gojoseon gegründet haben. Nach 1.500 Jahren als König wurde Dangun im stolzen Alter von 1.908 Jahren zur Berggottheit Sanshin (산신) vergöttlicht.
Über die Autorin:
Christine Kottig, Masterstudentin der Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. Sie absolvierte 2024 ein Praktikum im Koreanischen Kulturzentrum und hat ein ausgeprägtes Interesse an der koreanischen Kultur von der Prähistorie bis zur Gegenwart.