ANDERS-SEIN AUF DEM LAND IN GERSWALDE
Im Gespräch mit Hyemi Cho und Marius Schilling und anderen ‚Anderen‘
Hyemi Cho hat mit Korea nicht nur ihr Heimatland, sondern auch ihr altes Leben verlassen. Sie hat der Erschöpfung, dem Leistungsdruck, der Schnelllebigkeit und gefühlten Perspektivlosigkeit als Künstlerin den Rücken gekehrt – und gepackt. Sie hatte drei Jobs gleichzeitig, ist durch die Tage und halben Nächte gehastet und konnte ihrem allzu spartanischen Leben trotz aller Verausgabung nicht entkommen. Sie ging. Sechs Jahre ist das jetzt her. Das ganze Ausmaß des Wetteiferns um mehr Leistungsbereitschaft, mehr Anerkennung, mehr Erfolg, wurde ihr allerdings erst nach ihrer Ankunft in Berlin bewusst. „Die Stadt war eine Befreiung für mich. Hier habe ich erlebt, wie Entspannung geht und dass am Ende des Tages Zeit übrigblieb - für mich. Ich musste lernen, mir Freizeit zu erlauben und sie gestalten zu dürfen. Darin hatte ich keinerlei Übung.“