Von Ilayda Asimgil
Incheon International Airport bei Seoul – nach ca. 18 Stunden Flug kam ich auf meiner Reise, die in Berlin begann, am internationalen Flughafen nahe der südkoreanischen Hauptstadt an. Im Rahmen meines Pädagogik-Studiums wollte ich ein einjähriges Auslandsstudium an der Korea University in Seoul verbringen. Die Reise allein ließe sich schon als Abenteuer bezeichnen. Am Flughafen Berlin-Tegel verliefen die Kontrollen wie gewohnt: Check-in, Passieren der Sicherheitskontrolle und Einstieg ins Flugzeug.
Mein Flug sollte über Katar nach Südkorea gehen. In der Abflughalle in Tegel trug ich eine Maske und hatte Desinfektionsmittel in der Tasche. Jedoch bemerkte ich, dass die Hälfte der wartenden Passagiere keine Maske trug und die Situation nicht sehr ernst zu nehmen schien. Im Flugzeug war dann aber schon zu bemerken, dass darauf geachtet wurde, Sicherheitsabstände einzuhalten und nahen körperlichen Kontakt zu vermeiden. Ich habe noch nie in meinem Leben eine so leere Maschine gesehen. Jeder Passagier hatte eine komplette Reihe (vier Sitze) für sich allein.
Nach einem ca. fünfstündigen Flug kamen wir am Internationalen Flughafen in Katars Hauptstadt Doha an. Ein paar Tage vor meiner Reise hatte das Land beschlossen, seine Grenzen für deutsche Staatsangehörige zu schließen, und ich machte mir Sorgen, dass ich vielleicht abgewiesen werden könnte. Transitpassagieren war es jedoch noch erlaubt, nach Katar einzureisen. Am fast leeren Flughafen angekommen, glaubte ich am Gate für meinen Anschlussflug nach Seoul meinen Augen nicht zu trauen: Eine Menschentraube wartete darauf, das Flugzeug zu besteigen, und ich konnte niemanden sehen, der keine Maske trug. Verglichen mit anderen Destinationen war in der Abflughalle für den Flug nach Südkorea eine besondere Stimmung zu spüren. Ich fühlte mich zusammen mit den wenigen Nicht-Koreanern sicherer als am Flughafen-Gate in Berlin.
Maskentragende Passagiere (Foto: Ilayda Asimgil)
Nach einem ca. fünfstündigen Flug kamen wir am Internationalen Flughafen in Katars Hauptstadt Doha an. Ein paar Tage vor meiner Reise hatte das Land beschlossen, seine Grenzen für deutsche Staatsangehörige zu schließen, und ich machte mir Sorgen, dass ich vielleicht abgewiesen werden könnte. Transitpassagieren war es jedoch noch erlaubt, nach Katar einzureisen. Am fast leeren Flughafen angekommen, glaubte ich am Gate für meinen Anschlussflug nach Seoul meinen Augen nicht zu trauen: Eine Menschentraube wartete darauf, das Flugzeug zu besteigen, und ich konnte niemanden sehen, der keine Maske trug. Verglichen mit anderen Destinationen war in der Abflughalle für den Flug nach Südkorea eine besondere Stimmung zu spüren. Ich fühlte mich sicherer als am Flughafen-Gate in Berlin.
Im Flugzeug, das mit 500 Plätzen komplett ausgebucht war, begrüßten uns maskentragende Fluglotsen und gaben jedem einzelnen von uns Desinfektionstücher für die Hände. Vor der Landung in Südkorea musste jeder Passagier - egal ob koreanischer Staatsangehöriger oder nicht - ein Formular zu seinem Gesundheitszustand ausfüllen und die Länder auflisten, die er kurz vor der Einreise nach Südkorea besucht hatte. Die Unterschrift verpflichtete zur Ehrlichkeit und der Versuch, durch falsche Angaben zu betrügen, konnte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Am Flughafen in Incheon angekommen, war die Atmosphäre entspannt und ruhig. Nach der Landung musste ich mich in eine lange Schlange einreihen und warten, bis meine Körpertemperatur gemessen wurde. Flughafenangestellte forderten immer wieder von neuem Menschen, die Symptome zeigten, dazu auf, aus der Reihe herauszutreten und dem Personal zu folgen. Nach dem Messen der Körpertemperatur und der Abgabe des ausgefüllten Formulars musste ich mich in eine gesonderte Schlange für nicht-koreanische Staatsangehörige einreihen. Wie erwartet, war sie sehr kurz. Dort erklärte das englischsprachige Personal uns, dass wir uns eine App herunterladen und zwei Wochen lang der Regierung Bericht über unseren Gesundheitszustand erstatten müssten. Im Anschluss mussten wir eine Einverständniserklärung darüber unterschreiben, dass wir uns in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Anschließend konnten wir dann durch die Passkontrolle.
Seit dem 1. April 2020 müssen alle nach Südkorea einreisenden Passagiere direkt nach ihrer Ankunft in eine 14-tägige häusliche Quarantäne gehen. Diese Maßnahme gilt für jeden, unabhängig von der Nationalität oder der Dauer des Aufenthaltes.
Nach einer anstrengenden Einreise und zwei Wochen Selbstquarantäne kann ich jedoch sagen, dass ich mich zu keinem Zeitpunkt und nirgendwo so sicher fühlte wie bei meiner Ankunft in Südkorea. Die perfekt koordinierten Abläufe am Flughafen und generell im Land in Bezug auf die derzeitige Pandemie lassen Südkorea zu einem Vorbild für andere Länder werden. Mit einem ausgewogenen Mix aus Regeln, freiwilliger Mitarbeit und staatlicher Unterstützung konnte Südkorea die Epidemie eindämmen und ist aus meiner Sicht auch in dieser Hinsicht ein „Wunderland“.
Über die Autorin:
Ilayda Asimgil erlernt seit 2017 die koreanische Sprache im Koreanischen Kulturzentrum in Berlin als Hobby und absolviert im Rahmen ihres Pädagogik-Studiums im Jahr 2020 ein Auslandsjahr an der Korea University in Seoul. 2019 gewann sie den 1. Preis beim Koreanisch–Sprachwettwerb des König-Sejong-Institutes in Deutschland und vertrat Deutschland in der 2. Runde des internationalen Wettbewerb-Finales in Seoul.
Ilayda Asimgil (Foto: Michael Kuchinke-Hofer)