Kultur

20.05.2024

Das Museum ist ein Ort, wo die Geschichte und Kultur eines Landes leben und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft koexistieren. Korea.net wählte sechs Museen in allen koreanischen Regionen aus und stellt ihre wichtigen Sammlungen vor. Diesmal besucht Korea.net das Jinju National Museum. Hier können die Besucher Hintergrund, Prozess und Erlebnis des Imjin-Kriegs kennenlernen.

Panokseon, eine Ruder- und Segelschiff (links) und Geobukseon, Schildkrötenschiff (rechts) sind im Imjin-Krieg-Ausstellungsraum präsentiert. ⓒ Choi Jin-woo/korea.net

Panokseon, ein Ruder- und Segelschiff (links) und Geobukseon, Schildkrötenschiff (rechts), sind im Imjin-Krieg-Ausstellungsraum präsentiert. ⓒ Choi Jin-woo/korea.net



Von Margareth Theresia und Choi Jin-woo

1. Joongwangu, mittleres Geschütz

Joongwangu, das mittlere Geschütz mit einem Durchmesser von 27,1 cm und eine Länge von 64 cm (Zweiter von rechts), wurde von Anfang bis Ende der Joseon-Zeit verwendet. ⓒ Choi Jin-woo/korea.net

Joongwangu, das mittlere Geschütz mit einem Durchmesser von 27,1 cm und einer Länge von 64 cm (Zweites Objekt von rechts), wurde von Anfang bis Ende der Joseon-Zeit verwendet. ⓒ Choi Jin-woo/korea.net


Der Imjin-Krieg, der durch die japanische Invasion in Korea vom Jahr 1592 bis 1598 gedauert hatte, übte einen großen Einfluss auf Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur der teilnehmenden Länder wie Korea, Japan und China aus. Der Imjin-Krieg-Ausstellungsraum im Jinju National Museum zeigt die Spuren des Imjin-Kriegs.

Darunter ist Joongwangu, das mittlere Geschütz, auffällig. Es wurde vom Anfang bis zum Ende der Joseon-Zeit für Angriff und Schutz der Festung verwendet. Dieses Geschütz wurde in der Festung Jeonggaesanseong in Hadong in der Provinz Gyeongsangnam-do gefunden.

“Wangu” bedeutet das Geschütz, das in der Joseon-Zeit hergestellt wurde, und bestand nach seiner Größe aus vier Arten – groß, mittelgroß, klein und sehr klein. Im Vergleich zu anderen zylindrischen Geschützen zeichnet sich “Joongwangu“ durch die schüsselförmige Kammer für das Laden der Schießkugel aus. Seine Reichweite betrug etwa 400 bis 500 Meter. Auf diesem mittleren Geschütz wurde eingraviert, dass Lee Mul-geum in Sangjupo hergestellt hatte, was hinweist, dass bei der Herstellung der Geschütze das Klarnamen-System angewendet wurde.

Choi Yumi, Forscherin des Jinju National Museums, sagte: „Im Moment bleiben nur zwei mittlere Geschütze übrig, obwohl Joongwangu von der frühen bis zur späten Joseon-Zeit verwendet worden war. Davon ist das Geschütz im Jinju National Museum besonders wichtig, da es die Inschrift in Bezug auf das Herstellungsdatum und den Namen des Herstellers hat.“

2. Dreistöckige Steinpagode in Beomhak-ri, Sancheong

Die dreistöckige Steinpagode in Beomhak-ri, Sancheong, das repräsentative Nationalschatz für die buddhistische Kunst in der Provinz Gyeongsangman-do, steht in der Freiluft-Ausstellung neben dem Gebäude für das Jinju National Museum. ⓒ Choi Jin-woo/korea.net

Die dreistöckige Steinpagode in Beomhak-ri, Sancheong, das repräsentative Nationalschatz für die buddhistische Kunst in der Provinz Gyeongsangman-do, steht in der Freiluft-Ausstellung neben dem Gebäude für das Jinju National Museum. ⓒ Choi Jin-woo/korea.net


Die 4,42 m hohe dreistöckige Steinpagode in Beomhak-ri, Sancheong, neben dem Gebäude des Jinju National Museums zieht die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Die Ecken des Daches zeigen nach oben, sodass sie einen leichten Eindruck machen, was die Exzellenz der buddhistischen Kunst in der Provinz Gyeongsangnam-do gut hinweist.

Sie wurde im typischen Still vom vereinigten Silla gebaut - zwei Stylobaten und dreistöckigen Pagoden darauf. Unter anderen Steinpagoden in Korea wurde sie einzigartig aus den Syeniten hergestellt.

Auf den Stylobaten und der ersten Pagode sind acht Wächter, eine Gruppe von buddhistischen Gottheiten, und Bodhisattvas eingraviert. Unter dekorativem Aspekt sieht sie nicht schlicht, sondern gehoben aus. Trotzdem wurde sie als das exzellente Werk bewertet, das die Merkmale der Steinpagode in der späteren Zeit des vereinigten Sillas gut zeigt.


Das Bild vom Bodhisattva an der Westseite der ersten Pagode. Es hält eine Lotosblume in der rechten Hand und legt seine rechte Hand auf seine Brust. ⓒ Choi Jin-woo/korea.net

Das Bild vom Bodhisattva an der Westseite der ersten Pagode. Er hält eine Lotosblume in der rechten Hand und legt seine rechte Hand auf seine Brust. ⓒ Choi Jin-woo/korea.net


Choi sagte: „Auf den vier Seiten auf der ersten Pagode ist der Bodhisattva, der Opfergaben darbringt, aber nur der Bodhisattva auf der vorderen Seite ist nach vorne gerichtet.“

„Die Kombination von acht Wächtern und dem Bodhisattva ist ein einzigartiges Beispiel und ein wichtiger Indikator für den Stil der Steinpagode im 9. Jahrhundert vom vereinigten Silla. Sie zeigt ein hohes Niveau der Schnitztechniken und buddhistischen Kunst dieser Ära“, fügte sie hinzu.

3. Töpfergefäß mit Wagenrädern

Töpfergefäß mit Wagenrädern ist 21,6 cm hoch und 23,3 cm lang. Auf dem Sockel befindet sich ein hornförmiges Gefäß. ⓒ Jinju National Museum

Das Töpfergefäß mit Wagenrädern ist 21,6 cm hoch und 23,3 cm lang. Auf dem Sockel befindet sich ein hornförmiges Gefäß. ⓒ Jinju National Museum


Das Töpfergefäß´mit Wagenrädern wurde etwa im 5. Jahrhundert in der Ara Gaya-Region, dem heutigen Haman-gun in der Provinz Gyeongsangnam-do, hergestellt. Damals wurden im Silla- und Gaya-Königreich gemusterte Tonwaren in Form von Wagen, Häusern, Tieren und Schuhen hergestellt. Da sie meistens in Gräbern gefunden wurden, wurde vermutet, dass sie auf Handlungen oder Rituale hinsichtlich der Verstorbenen hinweisen.

Beim Töpfergefäß geht man davon aus, dass man mit ihm beim Ritual Alkohol oder Getränke zusammen trank und wünschte, dass die Seele der Verstorbenen gut ins Jenseits hinüberwechselt. Im Gegensatz zu anderen hornförmigen Gefäßen zeichnet es sich durch seine einzigartige Form von Wagenrädern und Farnen aus. Es ist ein wichtiges Erbe, das die Rituale des Gaya-Volkes zeigt.

# Tipps zum Besuch vom Jinju National Museum

Damit die Besucher den Imjin-Krieg tiefer verstehen können, stellte das Musieum verschiedene Contents her.

- Im Erlebnisraum mit immersiven Daten für “A Great Victory Sparked by the Seungja-Chongtong” können die Besucher durch die XR(Erweiterte Realität)-Contents die große Schlacht von Hansan und die Schlacht von Jinju erfahren. Nicht nur Koreaner, sondern auch Ausländer können auf der offiziellen Webseite (https://jinju.museum.go.kr/, Koreanisch, Englisch, Chinesisch und Japanisch) reservieren.

- Über den offiziellen YouTube-Kanal vom Jinju National Museum (https://youtu.be/Gk4UNtdenGk?si=bj4O3JHoSGFKXuwN) kann man Materialien über den Imjin-Krieg mit Untertiteln in Englisch und Chinesisch sehen.



margareth@korea.kr

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