Wie man im Notfall in Korea richtig reagieren kann
Jessie liebt das sichere Land, Südkorea. Aber die Frage, wie man sich im Notfall verhalten sollte, macht sie ein wenig nervös. Mit der Hilfe ihrer Freunde Pedro und Su-hyeon lernt sie, wie man in einer solchen Situation in Korea vorgeht.
Jessie: Su-hyeon. Ich möchte dir ein Freund aus Spanien vorstellen. Er heißt Pedro. Wir haben uns in einer Kleingruppe für Koreanisch-Lernen kennengelernt und uns angefreundet.
Pedro: Hallo! Schön, dich kennenzulernen. Ich habe viel von Jessie über dich gehört.
Su-hyeon: Freut mich, dich zu treffen. Und schon möchte ich euch vorschlagen, etwas zusammen zu unternehmen!
Pedro: Sicher. Wie wäre es mit
Bamdokkaebi Nachtmärkte in Seoul? Dort gibt es Stände mit Waren, Imbisswagen, Kulturevents und vieles mehr.
Jessie: Die liebe ich. Eine Sache, die ich an Korea sehr mag, ist, dass ich mich auch am Abend sicher fühlen kann.
Su-hyeon: Richtig. Korea gilt als ein sicheres Reiseort für Touristen.
Jessie: Ja, aber was kann ich tun, wenn mir spät in der Nacht etwas Gefährliches passiert? Solche Gedanken machen mir Angst, zumal ich nicht fließend Koreanisch spreche.
Su-hyeon: Du kannst die 112 anrufen, um der Polizei ein Verbrechen zu melden, oder die 119, um den Rettungsdienst der Feuerwehr oder einer medizinischen Notaufnahme anzufordern. Es gibt auch eine 119-App, die du auf dein Smartphone herunterladen kannst.
Jessie: Oh, das ist eine gute Idee.
Su-hyeon: Die App heißt
„119 신고 (119 Multichannel Emergency Reporting System)". Du kannst deinen Standort melden, indem du einfach das GPS aktivierst und die App berührst. Und dann kannst du die Behörden über die Situation informieren, indem du einfach einen Videoanruf tätigst und die Umgebung auf dem Bildschirm anzeigst. Mach dir keine Sorgen, auch wenn du nicht gut Koreanisch sprichst.
Jessie: Normalerweise komme ich zurecht, obwohl ich sehr wenig Koreanisch spreche. Aber ich denke, es wäre im Notfall ziemlich schwierig.
Su-hyeon: Was für einen Fall meinst du?
Pedro: Was ist zum Beispiel, wenn ich spät in der Nacht krank werde?
Su-hyeon: Es hängt von der Art der Krankheit ab. Rezeptfreie Medikamente gegen Fieber oder Verdauungsstörungen kannst du im Convenience Store kaufen, von denen die meisten 24 Stunden am Tag geöffnet sind. Oder du suchst einfach im Internet nach
„114 Pharm“, um eine Apotheke zu finden, die deinem Haus am nächsten ist.
Pedro: Ich habe eine staatliche Krankenversicherung in Korea.
Jessie: Ich auch. Unsere Universität hat empfohlen, dass ausländische Studenten eine gesetzliche Krankenversicherung beantragen. Ein Freund von mir aus Japan, Yuta, bekam nach Mitternacht plötzlich schreckliche Bauchschmerzen und wurde in die Notaufnahme gebracht. Er musste mehrere Untersuchungen machen. Gott sei Dank war er krankenversichert, sonst hätte er sehr viel bezahlen müssen.
Su-hyeon: Ich empfehle immer, dass Ausländer in Korea eine Krankenversicherung abschließen. Man kann entweder eine nationale oder eine private Versicherung beantragen. Unabhängig davon, was man beantragt, muss man eine Kopie der Registrierungskarte für Ausländer oder eines Dokuments seines Wohnsitzes einreichen. Für internationale Studierende könnte zusätzlich eine Immatrikulation an der Universität erforderlich sein.
Pedro: Ich habe sieben Jahre in Korea gelebt und mich hier vorher einer Gesundheitsuntersuchung unterziehen lassen.
Su-hyeon: Wirklich? Das ist großartig.
Jessie: Korea ist bekannt für seine medizinische Reputation und in einigen Krankenhäusern gibt es besondere Abteilungen, die sich speziell um nicht-koreanische Patienten kümmern.
Su-hyeon: Ja. Manche lokale Regierungen bieten auch kostenlose medizinische Versorgung für nicht-koreanische Arbeiter oder multikulturelle Familien an.
Su-hyeon: Ich habe eine Homepage von Public Education Safety besucht. Der Inhalt ist in mehreren Sprachen verfügbar. Ich empfehle euch, ihn zu lesen und ihn auch den anderen nicht-koreanischen Freunden mitzuteilen.
Pedro: Du kannst auch die App
„안전디딤돌(Emergency ready)“ auch auf das Smartphone herunterladen. Du kannst Warnungen vor einem Waldbrand, einer Kältewelle oder einer anderen Gefahr in englischer oder chinesischer Sprache erhalten.
Jessie: Oh, ich verstehe. Vielen Dank.
Jessie: Das beste Szenario ist, wenn wir nie krank werden oder in einen Notfall geraten. Aber ich fühle mich jetzt wohler, da ich weiß, was ich im Notfall tun soll.
Pedro: Du hast recht. Ich werde auch weitere Informationen über die Sicherheit weitergeben.
Su-hyeon: Ich denke, Pedro weiß mehr über diese Dinge als ich (lachend). Bitte erzähl mir auch mehr.
Pedro: Auf jeden Fall!
Von Min Yea-Ji
Illustration: Yuhaill
jesimin@korea.kr